Santa Cruz de La Palma, die Hauptstadt der Insel begrüßt ihre Besucher mit dem Glanz vergangener Tage: Adelspaläste und Bürgerhäuser im Kolonialstil mit kunstvoll verzierten Holzbalkonen, palmengesäumte Plätze und wehrhafte Festungsanlagen, die die Stadt umschließen. Von den Spaniern Ende des 15. Jahrhunderts gegründet, gewann die Stadt aufgrund des Amerikahandels schnell an Bedeutung und stieg zu den führenden Hafenstädten Spaniens auf. Der Wohlstand der Bürger und die in den Lagerhallen versammelten Kostbarkeiten machten Santa Cruz zu einem beliebten Ziel für Piratenangriffe, doch nur einmal konnten die Freibeuter die aufstrebende Stadt erobern, alle andern Versuche scheiterten an den wehrhaften Festungsmauern. Erst als die Insel ihre Vormachtstellung an Teneriffa verlor, endeten die pompösen Zeiten.
Das Stadtbild Santa Cruz wird vor allem von zwei Straßen geprägt: der Avenida Maritima, die sich entlang der Küste zieht und an deren Ende sich die schönsten Exemplare der Prunkbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert befinden und der Calle Real, die überall Calle O’ Daly genannt wird und die mit ihren Geschäften und Boutiquen die Flaniermeile der Insel ist. Letztere mündet auf der dreieckigen Plaza de Espana, die als der schönste Platze der Kanaren gilt. An ihr versammeln sich die Iglesia de El Salvador mit ihrem Glockenturm aus schwarzem Vulkangestein und das mit leichten Säulen geschmückte Renaissance-Rathaus.
Santa Cruz ist das Herz La Palmas, hier befinden sich die Zentren von Verwaltung, Wirtschaft und Dienstleistungen. Wer sich La Palma als quirlige Metropole vorstellt, liegt jedoch falsch. In den Cafés, Tapas-Bars und Tavernen der Stadt herrscht eine gelassene Ruhe vor, die sich schnell von den Einheimischen auf die Besucher überträgt. Was nicht heißt, dass in den Discotheken und Pubs nach Einbruch der Dunkelheit nicht auch richtig gefeiert werden kann.
In La Palma gibt es viel zu entdecken: die Markthalle, in der die regionalen Produkte umgesetzt werden, den Hafen, von dem die Schiffe zu den anderen kanarischen Inseln auslaufen und natürlich den langen Stadtstrand, der im von Steilküsten geprägten La Palma schon fast eine Rarität ist. Auch ihrer Geschichte erinnern sich die Palmerer gerne. Das Schifffahrtsmuseum, museo naval, ist in einem originalgetreuen Nachbau der Santa Maria, des Schiffes mit dem Kolumbus 1492 nach Amerika segelte und im Inselmuseum, das im Franziskanerkloster untergebracht ist, findet man die umfassendste Sammlung zu Geschichte, Völkerkunde und Naturgeschichte La Palmas.
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