In der Provinz Tarragona an der Costa Daurada liegen die künstlerischen Wurzeln des Architekten Antoni Gaudí, des Cellisten Pau Casals sowie der Künstler Joan Miró und Pablo Picasso. Die mediterrane Landschaft mit ihrem Licht, ihrer Natur, ihren ländlichen Traditionen und besonderem Charakter der Menschen, inspirierte und prägte diese berühmten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Antoni Gaudí wurde 1852 als Sohn eines Kupferschmieds in der Stadt Reus geboren und hielt zeitlebens einen engen Kontakt zu seiner Heimatstadt. Der Ausgangspunkt eines Spaziergangs auf Gaudís Spuren ist ein Besuch des Gaudí Centre in Reus, das dem Leben und Schaffen des Architekten gewidmet ist. Reus verfügt außerdem über einige herausragende Gebäude des katalanischen Jugendstils, wie die Casa Navàs oder das Institut Pere Mata.
Nur knapp 20 Kilometer entfernt verbrachte Joan Miró nach einer Krankheit im Jahr 1911 seine Sommeraufenthalte auf dem Bauernhof seiner Eltern, Mas Miró in Mont-roig del Camp. Die Farben und die Kontraste der Landschaften begeisterten den Künstler. Im Centre Miró in der ehemaligen Dorfkirche haben Besucher die Möglichkeit mehr über den starken Einfluss der Natur auf das Werk Mirós zu erfahren. Eine Miró-Route führt zu insgesamt neun Plätzen, die Miró als Motiv für einige seiner bekanntesten Bilder dienten. Sie beginnt am Gemeindestrand, den Miró im Gemälde „Strand von Mont-roig“ festhielt und endet bei der Kapelle Mare de Déu de la Roca mit ihrer beeindruckenden Aussicht. Eine Station ist auch das Landhaus seiner Eltern, das Miró im Gemälde „La Masia“ (1921/22) verewigte.
Weiter auf der Route der Genies in Richtung Norden gelangen Reisende in den Küstenort El Vendrell. Der berühmte Cellist Pau Casals wurde 1876 in El Vendrell geboren. Eine Tour durch die Heimat Pau Casals startet mit einem Besuch der Vila Museu Pau Casals. Der Musiker ließ das Haus direkt am Ufer im Fischerviertel Sant Salvador errichten. Das Museum, das auch die Pau-Casals-Stiftung beherbergt, gibt interessante Einblicke in das Schaffen und Leben des Cellisten. Gegenüber bietet das Auditorio Pau Casals das Jahr über ein abwechslungsreiches Musikprogramm. Sehr empfehlenswert sind auch der Besuch des Geburtshauses des Musikers sowie der Besuch der Kirche Sant Salvador aus dem 18. Jahrhundert, an deren Orgel Casals als Kind das Orgelspiel erlernte. Besucher sollten unbedingt einen Abstecher in das umliegende Weingebiet einplanen und die Spitzenweine der DO-Penedès in den örtlichen Bodegas oder direkt beim Winzer verkosten.
„Alles was ich weiß, habe ich in Horta gelernt“, soll Pablo Picasso gesagt haben, der zwei Mal für längere Zeit in dem Gebirgsdorf Horta de Sant Joan in dem Gebirgsmassiv Els Ports war. Der in Andalusien gebürtige Künstler hat sich von den bizarren Felslandschaften des Gebirgsmassivs Els Ports unter anderem zu seinen kubistischen Werken „Der Stausee von Horta“ und „Die Fabrik von Horta de Ebro“ inspirieren lassen. Ein Spaziergang auf den Spuren Picassos durch Horta beginnt mit einem Besuch des Centre Picasso, das Faksimiles der Werke des Künstlers enthält, die von Horta und seinen Landschaften inspiriert sind. Weitere Stationen auf der Tour sind wichtige Aufenthaltsorte Picassos, das Hostal del Trompet und das Café de Vives. In der näheren Umgebung empfiehlt sich eine einstündige Rundwanderung im Naturpark Els Ports zur Picasso-Höhle. Die Höhle Cueva de Ullals de Morango wurde nach Picasso benannt, der dort als Sechzehnjähriger gezeltet hatte.
Es ist möglich die gesamte Route in zwei, drei oder vier Tagen zu erkunden: Entsprechende Routenvorschläge und Reisepakete finden sich zur Buchung auf der Website https://elpaisatgedelsgenis.cat/es/.
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