Das kleine Dorf Montfalcó Murallat, das auf der Spitze eines Hügels liegt und zur Gemeinde Les Oluges im Landkreis La Segarra in der Provinz Lleida gehört, wurde von dem renommierten Magazin National Geographic in eine erlesene Liste von mittelalterlichen Dörfern mit Charme aufgenommen, wo es hinter dem Weinort Laguardia in der Alavesischen Rioja an zweiter Stelle rangiert.
Obwohl Montfalcó Murallat auf den ersten Blick wie ein ummauertes Dorf anmutet, handelt es sich bei dem Gebäude-Ensemble um eine Festung, die sich auf einer Landzunge befindet. Von dort aus lässt sich die gesamte Region von Segarra überblicken, was sie zu Zeiten der Rückeroberung und Konsolidierung der Krone von Aragonien sehr wertvoll machte. Über die Jahrhunderte hinweg verlor die Festung ihre mitelalterliche Bedeutung und geriet nahezu in Vergessenheit. Heute ist sie durch ihren unbestrittenen fotogenen Wert wieder zu neuem Leben erweckt worden.
Der Reisende schätzt Montfalcó Murallat jedoch nicht nur als Fotomotiv, sondern auch als historisches Zeugnis wegen seines guten Erhaltungszustandes.
Die Ursprünge des mittelalterlichen Dorf reichen bis in die Zeit der Reconquista zurück. Die ersten Erwähnungen von Montfalcó Murallat gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. So wird die feudale Burg im Jahr 1043 unter dem Namen Monte Falconi erwähnt. Montfalcó wurde im Jahr 1375 Teil der Grafschaft Cardona. Aus diesem Grund ist das Dorf auch als Montfalcó del Duc bekannt. Später schloss sich das Haus Cardona dem Haus Medinaceli an und Montfalcó gehörte bis zur Entmachtung im 19. Jahrhundert zum Besitz dieser Familie.
Das Dorf ist in sehr gutem Zustand erhalten, da die Struktur der Mauern, die den Kern umschlossen, noch vollkommen intakt ist. So bewahrt die Umfassungsmauer die innen errichteten Häuser, wodurch es vielleicht als bestes Beispiel für ein mittelalterliches, ummauertes Dorf in Katalonien gelten kann.
Die Anlage von Montfalcó Murallat kann nur durch einen einzigen Eingang an der Südseite der Stadt betreten werden, der aus einem Doppeltor mit Voussoir-Bögen besteht und zu einem zentralen Platz führt. Von dieser Plaza gehen wiederum zwei Straßen ab, eine rechts, die zur Kirche führt, und die andere, die um die Mauer herumführt.
Die mit Säulengängen versehenen Straßen, der alte Gemeindeofen und die Kirche Sant Pere stechen wie das primitive, romanische Gotteshaus hervor, das im Laufe der Geschichte immer wieder umgestaltet wurde. Die wichtigste Veränderung fand zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert statt, als der Glockenturm gebaut wurde. Von der heutigen Kirche sind nur die Apsis und die Eingangstür vom ursprünglichen romanischen Gotteshaus erhalten.
Heutzutage bietet das Dorf dem Besucher ein Restaurant und mehrere Agrartourismus-Häuser.
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