Das erste Blühen der Kirschbäume gilt auch an der nördlichen Adria als Beginn des Frühlings. Dem Zauber der weißen und rosa Blüten kann man sich nach der dunklen Jahreszeit auch hier nur schwer entziehen. Besonders reizvoll ist das Farbenspiel der Kirschblüten im Collio, am äußersten östlichen Rand der Region Friaul-Julisch Venetien. Nicht ohne Grund wurde in der k.u.k.-Monarchie das Collio als „Kirschgarten des Kaisers“ bezeichnet. Am Hof in Wien waren vor allem die aromatischen Kirschen und der besondere Weißwein aus der Region beliebt.
Und auch heute noch lohnt sich gerade im Frühjahr ein Ausflug vom Hafenstädtchen Grado ins Collio: Gerade ist man noch am Strand der Sonneninsel oder in den Gässchen der Altstadt von Grado und nur gut eine halbe Stunde hat man schon die sanft hügelige Landschaft des Collio erreicht. Übersetzt bedeutet Collio nichts anderes als „Hügel“. Bei den slowenischen Nachbarn, zu denen sich die Kirschblüten-Region fortsetzt, heißt sie Brda, also ebenfalls Hügel. Hier kann man ein ausgedehntes Hügelland entdecken, das sich sanft zum Meer hin öffnet und sich über ca. 1.600 Hektar erstreckt.
Bis in den Juni hinein kann man das Kirschfest mitfeiern, der Krönung einer Kirschkönigin beiwohnen oder einfach auf den Wanderwegen durch die Kirschplantagen die Region erkunden.
Und auch Grado, „die Goldinsel“, versprüht im Frühjahr einen ganz eigenen Reiz: Bevor die Badesaison startet, erlebt man die Plätze und Gassen der Altstadt in einer gelassenen Ruhe und mit einem ganz eigenen Charme. Zur Region um Grado gehören auch zahlreiche Lagunen mit Sandbänken und kleinen Inseln. Viele Zugvögel machen hier im Frühling Rast und bieten ein atemberaubendes Schauspiel in diesen Naturreservaten.
Wer sich schon jetzt lesend auf eine Reise nach Grado begeben möchte, kann das am besten mit den 15 Lebensbildern, die Christine Caspicola in Ihrem Buch „Nächstes Jahr im Küstenland“ nachzeichnet.
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