Schon die Antike wusste Narbonne und das Umland zu schätzen. Wer noch nie da war, sollte sich den Geheimtipp nächstens unter die Lupe nehmen. Das neue Museum Narbo Via vereint nun antike Zeitzeugen in einem zeitgenössischen Bauwerk von Norman Foster. Wer gerne wandert, folgt den Fußstapfen von Helden und Göttern auf der Via Domitia. Wie sich die Sicht auf eine Stadt ändert, erlebt man auf einer „Gabarre“ auf dem Robine-Kanal während Strandliebhaber die Hotspots vor den Toren Narbonnes erkunden sollten. Natürlich wird auch dem Gefolge von Bacchus etwas geboten. In den Weinlagen von La Clape müssen nämlich auch Schafe arbeiten, was aber Reben wie Weintrinker höchst erfreulich stimmt.
Antike Zeitzeugen unter Norman Fosters Dach
Narbonne aus der Fischperspektive
Manchmal reicht es schon, die Perspektive zu wechseln, und schon zeigt sich eine Stadt in ganz anderem Bild. „Le Solal“ ist die Nachbildung einer sogenannten „Gabarre“. Mit diesen historischen Lastkähnen wurden einst Waren auf dem Canal de La Robine transportiert. Der Kanal, der heute zum Unesco-Welterbe gehört, verbindet den Canal du Midi mit Narbonne. An Bord der „Le Solal“ bietet sich den Passagieren ein ganz neuer Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt, die der Kapitän während der einstündigen Tour erklärt. Zum Höhepunkt des Ausfluges wird die Durchfahrt einer Schleuse mit Erklärungen ihrer Funktionsweise. Die „Gabarre“ verkehrt zwischen April und September ab der Anlegestelle zwischen der Place de l’Hôtel de Ville und der Markthalle. Die Ausflugsroute wird entsprechend der Witterung festgelegt.
In den Fußstapfen von Götter und Helden
Der Legende nach marschierte schon Herkules mit einer Herde Rinder auf diesen Wegen, später gefolgt von Hannibal und seinen Elefanten. Die Via Heraklea, später die Via Domitia der Römer, durchquert den regionalen Naturpark La Narbonnaise vor den Toren Narbonnes. Ob die einstigen Heerscharen die Ausblicke auf die Höhenzüge der Corbières und das Mittelmeer genossen, lässt sich nicht überprüfen. Wanderer oder Mountain-Biker tun dies heute mit Sicherheit auf dem 75 Kilometer langen, gekennzeichneten Rundwanderweg (GRP) um den Lagunensee von Bages-Sigean. Das Landschaftsbild wechselt ständig, mal fällt der Blick auf die Macchia der Corbières, dann auf eine der felsigen Inselchen oder die Wälder auf den Halbinseln. Die Feuchtgebiete sind Schutzzonen für eine reiche Fauna sowie Rastplatz für Zugvogelarten. Die Wanderroute zwischen Narbonne und Port La Nouvelle lässt sich in sechs Etappen leicht bewältigen. Kürzere, gekennzeichnete Rundwege, teilweise mit Anbindung an den „GRP“, ermöglichen Streifzüge zu Fuß oder mit dem Rad, um die bemerkenswerte Natur ganz nah zu erleben.
„Bestünde das Alphabet aus Wein…
… dann könnte jeder lesen“. Davon sind auch die Winzer im Massiv La Clape überzeugt, deren AOC-Lagen sich auf 768 ha zwischen Narbonne und dem Mittelmeer erstrecken. Das Anbaugebiet liegt mitten im Naturpark La Narbonnaise. Hier finden sich die idealen Bedingungen für ganz besondere Weine. Beeinflusst von der Meeresbrise und reichlich Sonnenschein gedeihen zwischen Macchia und Pinienhainen Rebsorten für gehaltvolle Rot- und aromatische Weißweine. Mit Unterstützung des Naturparks engagieren sich die Winzer für nachhaltigen Anbau und den Erhalt der unterschiedlichen Böden, die für das Massiv La Clape charakteristisch sind. Dazu gehört auch die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln. Einige Winzer lassen in den Wintermonaten Schafherden zwischen den Reben grasen. Die tierischen Unkrautvernichter sorgen zudem für natürliche Düngung. Besucher können sich bei Besichtigungen der Weingüter nicht nur von der Qualität der Weine überzeugen, sondern auch vom Engagement der Winzer für die Umwelt.
(K)ein Nickerchen am Strand von Narbonne
Vor den Toren von Narbonne dehnen sich die schönsten Sandstrände im Departement Aude. Der Strand von La Franqui, ein absoluter Hot-Spot der Kite-Surfer, gehört zu den Top 5 dieser Küste. Das perfekte „Planschbecken“ für Kinder findet sich im flachen Meer von La Palme, der „Plage de Rouet“. Bunte Pfahlhütten, einst Kulisse für den Film „Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen“, bilden den malerischen Hintergrund für den Strand von Gruissan. Ursprünglicher und naturnah sind die Strandgebiete bei Fleury und wer gerne mal über dem Wasser marschiert, kann sich diesen Wunsch bei einem Spaziergang auf den Pontons am Kyklos-Strand in Port Leucate erfüllen.