Restaurierungsarbeiten in der Marienkirche in Posen abgeschlossen

Nach vierjährigen Restaurierungsarbeiten ist die Kirche Maria in Summo auf der Dominsel in Poznań (Posen) wieder für Besucher geöffnet. Für Furore sorgte das gotische Bauwerk Ende der 1990er Jahre, als Archäologen unter ihrem Boden erstmals auf Reste der Residenz von Polens Staatsgründer Mieszko I. stießen. Die Wiedereröffnung markiert gleichzeitig den Abschluss des Projekts „Wo alles begann“, das die Spuren der ältesten Residenz des christlichen Polen wieder erlebbar machen soll.

Die Marienkirche war wegen der laufenden Arbeiten seit rund 20 Jahren eingerüstet, zuletzt entstand im Zuge der Ausstellung „Wo alles begann“ eine Kunstinstallation in der Kirche und darum herum, welche die Residenz und die Dobrawa-Kapelle sichtbar macht. Nach seinem Übertritt zum Christentum errichtete Mieszko I. in Poznań (Posen) das erste polnische Bistum und für seine neue christliche Gattin Dobrawa eine Kapelle.

Das heutige Gotteshaus wurde im 13. Jahrhundert erbaut und erhielt seine jetzige Form rund 200 Jahre später. Im Zuge der Arbeiten wurden die Fassade gesäubert und ausgebessert sowie der komplette Innenraum mit reich verzierten Sterngewölben, prachtvollen Bleiglasfenstern und Wandmalereien originalgetreu restauriert. In den Boden der Kirche sind mehrere Plasmabildschirme eingelassen. Sie erzählen jeweils für eine bestimmte Altersgruppe und in mehreren Sprachen die Geschichte von Residenz und Dominsel.

Weitere multimediale Infostationen befinden sich im Straßenbild der Dominsel. Sie sind klassischen Touristenferngläsern nachempfunden und zeigen eine erweiterte Realität, indem sie über das reale Bild der Dominsel eine computergenerierte Animation der mittelalterlichen Bebauung legen. Audiovisuelle Informationen in fünf Sprachen bietet auch das Infozentrum Genius Loci. Es wurde direkt über den Resten eines der Festungsringe der Residenz errichtet, und ermöglicht über transparente Bodenplatten einen Einblick in die mittelalterliche Anlage.
Rund um die Marienkirche symbolisiert eine leicht erhöhte Installation aus milchigem Acrylglas die Mauern des ersten Fürstenhofes. Die 60 Zentimeter hohen Seitenplatten der nachts von innen heraus beleuchteten Anlage wurden mit Hilfe von Originalabgüssen der gefundenen Feldsteinmauern angefertigt. Auf der Oberseite wurden Glasplatten eingesetzt, in die verschiedene Zitate zur Stadtgeschichte eingraviert sind. Neben der Installation befinden sich zwei Bronzemodelle: eines zeigt die historische Residenz, das zweite die heutige Kirche. In den Straßenbelag auf der Dominsel wurden insgesamt 114 runde Medaillons eingelassen, die den Verlauf der dreiteiligen Wallanlage nachzeichnen.

Nahe des Zentrums Genius Loci wurde bereits Ende 2019 eine Skulptur aufgestellt, die den Querschnitt des äußersten Walles symbolisieren soll. Im Genius Loci eröffnete zudem eine Ausstellung mit weiteren archäologischen Fundstücken. Die Marienkirche kann wochentags im Rahmen eines Besuchs des Genius Loci besucht werden. An Wochenenden ist sie außerhalb von Sondergottesdiensten tagsüber zugänglich. Im Dom zu Poznań lagern die sterblichen Überreste von Mieszko I. sowie von seinem Sohn Bolesław Chrobry, dem ersten polnischen König.

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