Nach gut 15 Jahren ist auch der letzte Teil des ehemaligen Bergbaukomplexes im schlesischen Zabrze für Besucher zugänglich. Das Steinkohlebergwerk Königin Luise und der Hauptschlüssel-Erbstollen wurden sowohl unter als auch über Tage aufwendig gesichert und Stück für Stück für den Besucherverkehr freigegeben. Mit dem Abschluss der Arbeiten am Schacht Carnall ist das Bergwerkserlebnis der Königin Luise-Grube nun komplett. In den historischen Gebäuden können Gäste in die Bergbaugeschichte eintauchen.
Die „Carnall-Zone“ ist nach dem gleichnamigen Schacht der Königin Luise-Grube benannt. Besucher können den markanten, 31 Meter hohen Förderturm besteigen und den Panoramablick über die Oberschlesische Metropolregion genießen. Ein weiteres Highlight ist die 1915 errichtete Dampfmaschine, mit der die Anlage betrieben wurde. Um den Koloss wieder in Bewegung setzen zu können, musste eigens eine neue Dampferzeugung gebaut werden.
In den einstigen Werkstätten und der Batterieladeanlage wurden Ausstellungen zur Geschichte des Bergbaus in Zabrze sowie zu möglichen Gefahren bei der Arbeit unter Tage eingerichtet. Besucher können dort mithilfe virtueller Installationen erleben, wie eine unterirdische Methanexplosion abläuft oder wie sich Wassermassen ihren Weg durch die Gesteinsschichten bahnen. Zudem gibt es eine Ausstellung zur Entwicklung von Atemgeräten, die im Bergbau eingesetzt wurden. Besucher haben die Möglichkeit, sie aufzusetzen und können so selbst einen Eindruck davon erhalten, wie sich ihr Gewicht über die Jahre verändert hat.
Zabrze liegt im Herzen der Oberschlesischen Metropolregion. Das dortige Bergbaumuseum hat den Komplex aus Königin Luise-Grube und Hauptschlüssel-Erbstollen sowie dem Bergwerk Guido für touristische Zwecke zugänglich gemacht. Besucher können unterirdische Besuchertrassen mit einer Gesamtlänge von fast zehn Kilometern erleben. Per Boot führt die Tour über rund einen Kilometer durch den Hauptschlüssel-Erbstollen. Neben den Ausstellungen in den oberirdischen Gebäuden gibt es auch eine Schau mit Maschinen und Geräten unter Tage. Die unterirdischen Räume werden zudem regelmäßig für kulturelle Veranstaltungen und Tagungen genutzt.