Dabei ist den Rangern sehr daran gelegen, dass der erhobene Zeigefinger in der Westentasche bleibt. Stattdessen werben sie für ein respektvolles Miteinander. Soll heißen: Jeder kann und darf sich in der Natur frei bewegen. Wichtig ist aber, dass dabei die Lebensräume von Flora und Fauna nicht verletzt oder gestört werden. „Es gibt bestimmte Zeiten, in denen Tiere einfach ihre Ruhe brauchen“, erklärt Rangerin Deniz Göcen. Im Frühsommer zieht zum Beispiel der seltene Fluss-Ufer-Läufer auf den kargen Kiesbänken der Ammer seine Küken groß, während das Wild im Winter mit wenig Nahrung auskommen und bis zur Schneeschmelze streng mit seinen Energiereserven haushalten muss. Dann kann jede Störung durch den Menschen für die Tiere lebensbedrohlich werden. Diesen Themen widmen sich unter anderem die Touren „Free Chicken“, „Fluss-Ufer-Lauf an der Ammer“, „Leben am Limit“ und auch die Familienwanderungen. „Wir haben natürlich immer Fernglas und Spektiv dabei, um ausreichend Abstand zu den Tieren zu halten“, sagt Deniz Göcen. „Weitere kleine Überraschungen sorgen unterwegs für zusätzliche Aha-Momente.“
Übrigens: Ganz nah dran sind dagegen diejenigen, die sich im Naturpark Ammergauer Alpen bei den „Freiwilligenprojekten“ anmelden. Das ganze Jahr über sucht das „Team Ammertal“ Leute mit Engagement und Muskelkraft, die bei der Pflege der Wiesmahd-Wiesen helfen, Skitouren-Routen von Buschwerk befreien oder Streu-Trischen aus Heu errichten. Die Teilnahme (ab 18 Jahren) ist kostenlos, Werkzeug, Arbeitshandschuhe und Verpflegung werden gestellt.