Der 1. September markiert den meteorologischen Herbstbeginn. Wenn sich die Weinreben golden färben, der Nebel morgens durch die Hügel zieht, die Trauben reif für die Ernte sind und der Duft von Maroni die Luft erfüllt, klopft der Herbst auch in der Südsteiermark an die Tür. Von September bis Ende Oktober können Besucher und Genießer wieder an zahlreichen Verkaufsständen entlang der Südsteirischen sowie der Sausaler Weinstraße stoppen und Köstlichkeiten wie Sturm und Maroni genießen. Dabei erleben sie im geselligen Beisammensein auch hautnah die südsteirische Gastfreundlichkeit. Mit Hilfe einer Orientierungskarte finden Genussmenschen und Neugierige alle Sturm- und Kastanienstände entlang der Südsteirischen Weinstraße.
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Mehr InformationenAufbrausender Genuss im Herbst: Sturm
Als „Sturm“ wird in der Südsteiermark der noch in der Gärung befindliche, rote oder weiße Traubensaft bezeichnet. In anderen Regionen ist dieser auch als Federweißer, Suser, Rauscher oder Gstaubter bekannt und gilt als Vorbote des neuen Jahrgangs. Der prickelnde, über vierprozentige Sturm ist ab Ende August bei den Winzern und an zahlreichen „Sturmständen“ erhältlich. Er verändert seinen Geschmack von Tag zu Tag und von süß zu sauer – bis fast der ganze Zucker zu Alkohol vergoren ist.
Vom Arme-Leute-Essen zur beliebten Spezialität: Maroni
Eng einher mit dem süßen Sturm gehen die gerösteten Edelkastanien, die Maroni. Da diese frostempfindlich sind, deckt sich deren Verbreitungsgebiet oftmals mit Weinbaugebieten, in denen die Temperaturen gerne etwas milder sein dürfen. Die in der Region auch unter dem Namen „Kesten“ bekannten Früchte gelten als beliebte Handwärmer in der kühleren Jahreszeit. Sie werden über dem offenen Feuer gebraten und dann in Papier gewickelt unter dem Namen „Stanitzl“ verkauft. Während die Kastanien dieser Tage seltener aus der Südsteiermark stammen, waren sie in der Region bis in die 1980er Jahre weit verbreitet und konnten im Wald gesammelt werden. Heutzutage gibt es einige Bemühungen, die Esskastanie wieder zu kultivieren. So auch auf dem Landesgut Remschnigg, wo bereits vor 30 Jahren damit begonnen wurde, die richtige Sorte zu finden und Kastanienbäume zu pflanzen.
Vom Öl bis hin zu herzhaften und süßen Speisen: Kürbis
Auch wenn der Kürbis in der Südsteiermark am häufigsten zu nussigem Kernöl verarbeitet wird, so landet er doch gerade im Herbst als Gemüse auf dem ein oder anderen Teller. Dank der sandigen, gut durchlüfteten Böden und dem milden Klima gedeihen dort Speisekürbisse wie der orangefarbene Hokkaido-Kürbis oder der hellgelbe Stangenkürbis genauso gut wie der beliebte Ölkürbis, der „Plutzer“. Letzterer wird gerade im Spätsommer, solange er noch grün und zart ist, zu Beilagen, Hauptgerichten und Salaten verarbeitet. Die Speisekürbisse hingegen werden in den Herbstmonaten klassisch als Kürbissuppe serviert, aber auch ausgefallenere Rezepte wie Germknödel mit Kürbiskernen und -öl sowie Kürbislasagne halten Einzug in den zahlreichen südsteirischen Gastronomiebetrieben.