Im Jahr 1896 begründete Hurtigruten die ersten Expeditionsreisen zur See. 125 Jahre später tauft der heute weltweit führende Anbieter von Entdeckungsreisen das Hybrid-Expeditionsschiff MS Fridtjof Nansen an der Geburtsstätte der Expeditions-Seereisen – der arktischen Inselgruppe Spitzbergen.
Das batteriebetriebene Expeditionsschiff MS Fridtjof Nansen ist das jüngste Mitglied der Hurtigruten Expeditions Flotte, die aus kleineren, nachhaltigeren Schiffen besteht. Das mit fortschrittlicher grüner Technologie ausgestattete Expeditionsschiff der neuesten Generation ist für die Erkundung einiger der spektakulärsten Ziele unserer Erde konzipiert und baut auf der mehr als 125-jährigen Erfahrung der Reederei auf.
Im arktischen Longyearbyen, der größten Siedlung auf Spitzbergen, wird MS Fridtjof Nansen in diesem September getauft. Es wird die nördlichste Taufe, die jemals für ein Passagierschiff durchgeführt wurde – und ehrt so das Erbe vergangener Entdeckungsreisen, die auf Spitzbergen ihren Anfang nahmen. „Wir können uns keinen besseren Ort für die Taufe unserer Fridtjof Nansen vorstellen. Denn dies ist der Ort an dem alles begann“, sagt Asta Lassesen, CEO von Hurtigruten Expeditions.
Im späten 18. Jahrhundert wurde die Erkundung entlegener Winkel der Welt von wissenschaftlichen Expeditionen vorangetrieben oder war ein Luxus, der nur Wenigen vorbehalten war. Als sich später Ozeandampfer ihren Weg nach Norden bahnten, erkannte der Hurtigruten-Gründer Richard With die Chance für ein neues Angebot mit kleineren Passagierschiffen.
Im Jahr 1896 bot das heutige Unternehmen Hurtigruten Expeditions erstmals Seefahrten vom norwegischen Festland zur arktischen Inselgruppe Spitzbergen (Norwegisch: Svalbard) an. Die Seereisen richteten sich an internationale Gäste und beinhalteten Anlandungen mit kleinen Booten an Orten wie dem Nordkap und der abgelegenen Bäreninsel, auf halbem Wege zwischen dem norwegischen Festland und Spitzbergen. Als erster Unternehmer, der mit kleinen Passagierschiffen die arktischen Inseln ansteuerte, stürzte sich Richard With nicht nur in ein persönliches Abenteuer, sondern begründete damit auch moderne Expeditionsreisen.
„Für uns ist die Inselgruppe Spitzbergen viel mehr als nur ein Reiseziel. Sie ist ein Teil unserer Geschichte. Und die Geschichte hat uns gelehrt, dass wir eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammenarbeiten müssen, um einen nachhaltigen Tourismus auch für künftige Generationen von Entdeckerinnen und Entdeckern zu leben. Auf Spitzbergen bieten wir Unterkünfte, Restaurants und viele Aktivtäten für Abenteuer an Land. Bei unseren Expeditionen nach Spitzbergen kombinieren wir also unsere 125-jährige Erfahrung mit unserer lokalen Expertise. Wir schaffen so Arbeitsplätze und Werte für die Bevölkerung, die weit über unsere Seereisen hinausgehen“, so Lassesen.
Um das Engagement und die langjährigen Beziehungen zu den Einwohnern Spitzbergens zu unterstreichen, hat Hurtigruten Expeditions Longyearbyen als Heimathafen für MS Fridtjof Nansen gewählt. Damit ist die Fridtjof Nansen das erste Expeditionsschiff, das die spektakuläre Inselgruppe Spitzbergen mit Stolz sein Zuhause nennt.
Zeremonie zur Taufe des Schiffes auf den Namen „Fridtjof Nansen“
Das neue Expeditionsschiff von Hurtigruten Expeditions ist nach einem der größten Polarhelden aller Zeiten benannt: Fridtjof Nansen (1861-1930). Der gebürtige Norweger leitete 1888 die erste Ski-Expedition durch Grönland und wagte sich während seiner Fram-Expedition 1893-1896 weiter nach Norden als jeder andere Forscher in der Geschichte der Nordpolerkundung. Später widmete Nansen sein Leben der internationalen humanitären Arbeit und Diplomatie und erhielt 1922 den Friedensnobelpreis für seine Verdienste um die internationale Flüchtlingshilfe nach dem Ersten Weltkrieg.
„Indem wir dieses Expeditionsschiff auf Spitzbergen nach Fridtjof Nansen benennen, wollen wir seine Leistungen als Entdecker, Diplomat und Friedensnobelpreisträger würdigen. Gleichzeitig würdigen wir die Bedeutung von Spitzbergen für die Erforschung der Arktis und den Tourismus – nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch heute“, ergänzt Lassesen. „MS Fridtjof Nansen ist der Inbegriff von mehr als 125 Jahren Entdeckungsgeschichte. Dank ihrer geringen Größe in Kombination mit einem verstärkten Rumpf und umweltfreundlicher Technologie ist sie in der Lage, Gewässer zu erkunden, die nur wenige andere Schiffe erreichen können. Dank der Begleitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf jeder Seereise und dem Science Center an Bord können wir und unsere Gäste gemeinsam ein tieferes Verständnis für die von uns erkundeten Gebiete entwickeln.“
Die Fridtjof Nansen wird nicht mit der traditionellen Champagnerflasche getauft, sondern durch das Brechen eines Eisstücks, so wie auch beim Schwesterschiff MS Roald Amundsen, das 2019 als erstes Schiff überhaupt in der Antarktis getauft wurde.
Die Taufzeremonie findet am 14. September 2021 statt und wird live gestreamt.