Sie heißen Philipp und Raphael Eiter. Beide sind am Mittagskogel (3173 m) aufgewachsen, der den Talschluss und nach Süden das Ende der Welt markiert. 2007 kamen die Cousins auf die Idee, den Mittagskogel ins Zentrum zu stellen. Inzwischen ist das Pitztal Wild Face-Rennen legendär. Nur die Besten des Qualifiers durch das Hirschtal dürfen sich über 1510 Höhenmeter und 4,6 Kilometer durch unpräpariertes Gelände den schnellsten Weg nach unten zum Ziel in Mandarfen suchen. Die Cracks schaffen das in sechs Minuten, Normalos brauchen locker eine Stunde.
Das „Pitztal Wild Face“, das gleich zwei Sterne für die Qualifikation zur Freeride World Tour bringt, ist das einzige Rennen dieser Art, bei dem es nur um die Geschwindigkeit geht und die Ideallinie frei gewählt werden kann. Der erste Sieger vor 16 Jahren war der Onkel von Philipp und Raphael, der sich damit lebenslang die Startnummer 1 sicherte. Alle nachfolgenden Startnummern werden ausgelost. Längst haben ihm andere den Rang abgelaufen. Wer beim Wild Face im März dabei ist, taucht ein in eine chillige Atmosphäre, die man eher beim Wellenreiten in Kalifornien vermuten würde. Auch für Zuschauer lohnenswert.
Beeindruckende Impressionen aus Sicht des Fahrers liefert das mit einer Helmkamera aufgezeichnete Video von Alex Simonlehner vom Finallauf beim Pitztal Wild Face 2020: