In ihrer Liste mit 52 Reiseempfehlungen inspiriert die New York Time alljährlich zum Entdecken neuer Orte auf allen Kontinenten. Die Ausgabe für 2022 steht im Zeichen einer Welt, die sich verändert hat – und nicht unbedingt zum Besseren. Statt nur landschaftliche Schönheit zu preisen, heben die Redakteure Reiseziele hervor, die sich globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Overtourism stellen. Auch eine schwedische Region hat es in die Auswahl geschafft: Höga Kusten oder die „Hohe Küste“. NYT-Redakteurin Ingrid K. Williams schwärmt: „Seit Langem suchen die Schweden die Einsamkeit in der ungezähmten nördlichen Region mit ihren spektakulären Klippen und unberührten Schären. Mit über hundert Naturschutzgebieten, einem Nationalpark und Wanderwegen mit Hunderten von Kilometern ist diese wilde Ecke des Landes ein Anziehungspunkt für Wanderer, Langläufer und Bergsteiger, die abseits der ausgetretenen Pfade nach atemberaubenden Ausblicken und ruhigen Campingplätzen suchen. Das lokale Engagement für nachhaltigen Tourismus verspricht, die Zukunft der Küste und ihrer Seen und alten Wälder zu schützen. Außerdem soll das Gebiet bis 2030 klimaneutral werden, unter anderem durch den Einsatz von neuen Elektrobussen, die Wanderer aus nahe gelegenen Städten zum Nationalpark bringen. Und das Architekturprojekt ArkNat hat den Wanderpfaden mehrere einfallsreich geformte Schutzhütten beschert.“
Doch nicht nur der Norden des Landes, sondern auch die südschwedische Insel Fårö steht in der Gunst des einflussreichen Magazins. Auf die Liste der 10 besten Filme des Jahres 2021 hat es nämlich das Drama “Bergman Island“ geschafft. Es spielt auf der Insel, wo der schwedische Kultregisseur Ingmar Bergman (1918-2007) viele Jahre gelebt und gearbeitet hat. Die Geschichte handelt von einem Filmemacher-Paar (dargestellt von Vicky Krieps und Tim Roth), das nach Fårö kommt, um sich inspirieren zu lassen und an neuen Drehbüchern zu schreiben. Vor der Kulisse der wilden Landschaft beginnen Wahrheit und Fiktion zu verschwimmen. Der von der französischen Filmregisseurin Mia Hansen-Løve geschriebene und gedrehte Spielfilm erinnert (nicht nur) Cineasten an die raue Schönheit von Fårö und dass man dort (etwa im Bergmancenter und bei der jährlichen Bergmanwoche) auf den Spuren eines großen Filmemachers wandeln und natürlich auch seine eigenen Geschichten schreiben kann.