Findige Unternehmer gab es in der bayerischen Kurmetropole Bad Reichenhall schon immer: Bereits 1856 entdeckte Apotheker Mathias Mack die medizinische Wirkung von Latschenkiefern-Öl sowie Sole und stellte daraus Naturheilmittel her. Seine Nachfahrinnen tun es ihm heute gleich und verkaufen in ihrer Manufaktur Balneo auf dem Gelände der Alten Saline Wohltuendes ganz in der Tradition des Urgroßvaters – aber nicht nur sie: Auch Apotheker Stefan Niklas interpretiert eine alte Rezeptur neu und lindert mit seinen „Lagubo“-Pastillen von der Alpenstadt aus die Beschwerden von Heiseren. Auf Basis einer ausgeklügelten Marketingstrategie konnte ebenso Andreas Steinbacher seine Mineralwasser-Quelle zukunftsfähig machen. Und die bunte Jua-Mode von Bad-Reichenhall-Markenbotschafter Philipp Reiter bringt frischen Wind in die (Outdoor-)Fashionwelt. Dank höchster cineastischer Qualität und einem originellen Kreativkonzept schließlich haben Josef Loibl und Max Berger ihr nostalgisches Park-Kino zu einem der beliebtesten Premierentreffs im Freistaat gemacht.
Salz für Gesundheit und Schönheit – 100 Jahre Balneo
Laura Ertl und Susanne Mack sind sich ihrem historischen Unternehmererbe bewusst: War es doch ihr Urgroßvater Mathias Mack, der Bad Reichenhall als Apotheker und Bürgermeister in den mondänen oberbayerischen Kurort verwandelte, der er nach wie vor ist. In seinem Sinn stellen dessen Urenkelinnen noch heute eine Vielzahl an Naturheil- beziehungsweise Schönheitsmitteln aus Solesalz, Mutterlauge und Latschenkiefern in der Alpenstadt her. Die Duschpeelings, Cremes, Badeöle sowie Gurgelsalze sind erhältlich in der kleinen Manufaktur Balneo auf dem Gelände des Industrie-Denkmals Alte Saline und enthalten laut den Schwestern „alles, was Atemwegen und Haut guttut“. Mineralien und Spurenelemente sorgen für ein gepflegtes Hautbild, spenden Feuchtigkeit und verbessern die Elastizität – 2022 seit nunmehr einem Jahrhundert (www.balneo-gmbh.de).
Inhalation zum Lutschen – Lagubo-Pastillen
Bad Reichenhalls Gesundheitstradition verpflichtet fühlt sich auch Apotheker Stefan Niklas. Einst erfunden in der benachbarten Kronenapotheke, führt er gemeinsam mit Ehefrau Margit seit 2011 die Rezeptur von „Lagubo“ erfolgreich weiter. Die Latschenkieferpastillen in Bioqualität wirken befeuchtend, reizlindernd und schützend bei Husten oder Heiserkeit. Außerdem kommen die grünen Drops aus natürlichem Gummi arabicum und alpinen Heilpflanzenextrakten wie Thymian, Spitzwegerich oder Primel in einer stylischen Metalldose daher. So cool wie die Verpackung ist auch der zugehörige Film. Höchste pharmazeutische Qualität nach arzneimittelrechtlichen Bestimmungen versteht sich dabei von selbst. Keineswegs selbstverständlich ist hingegen, dass Besucher der Marienapotheke in der bayerischen Alpenstadt vom Produzenten der „Inhalation zum Lutschen“ persönlich beraten und bedient werden (www.lagubo.de).
Heimatquelle – Bad Reichenhaller Mineralwasser
Erst seit 2008 ist Andreas Steinbacher Herr des Bad Reichenhaller Mineralwassers. Denn so jungfräulich-frisch wie es mit konstanten 8,2 Grad aus der Erde sprudelt, kam auch erst vor 14 Jahren die Wahrheit ans Licht: Nämlich dass die Quelle am Fuß des 1.771 Meter hohen Alpenstadt-Hausbergs Hochstaufen komplett keimfrei ist und somit Mineralwasserqualität hat. Von da an ließ den bayerischen Grundstücksbesitzer der Gedanke an eine eigene Marke nicht mehr los. Seit 2014 füllt er das gänzlich unbearbeitete Premiumerzeugnis in Glasflaschen ab. Die Tatsache, dass sein familiengeführtes Mineralwasser-Unternehmen das wohl kleinste in Deutschland ist, macht ihn stolz. „Wir produzieren derzeit knapp 1,3 Millionen Flaschen jährlich und wollen auch nicht expandieren, sondern regional bleiben, lange Transportwege vermeiden und beste Qualität liefern. Außerdem ist unsere Firma dank eigenem Kraftwerk klimapositiv.“ (www.bad-reichenhaller-mineralwasser.de)
Nachhaltig, exotisch und doch so nah – Jua Fashion
Inspiriert durch ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kenia ist das Bad Reichenhaller Modelabel Jua zur gemeinsamen Passion der Brüder Mathias und Philipp Reiter geworden. Letzterer ist übrigens neben seiner Profikarriere als Trailrunner und Skibergsteiger Markenbotschafter für die oberbayerische Alpenstadt. Beide kümmern sich ums gesamte Geschäft von Stoffeinkauf über Produktion und Bestellabwicklungen bis hin zur Buchhaltung. Die kunterbunten Hosen, Röcke und Accessoires aus hochwertigsten Stoffen werden im Senegal hergestellt und dort zu fairen Bedingungen genäht. Allesamt Unikate, verlassen sie das Lager ausschließlich in umweltfreundlichen Recycling-Verpackungen. Ein Teil des Gewinns reinvestieren die Reiters in die senegalesische NGO Malika Monkeys, die sich für bessere Lebensbedingungen, Sanitäreinrichtungen, Schulbildung, die Anschaffung von Nähmaschinen und das Erlernen neuer Arbeitstechniken einsetzt (www.jua-design.com).
Aus Liebe zur Nostalgie – Park-Kino 2.0
Das historische Park-Kino schmückt die Bad Reichenhaller Fußgängerzone bereits seit über 100 Jahren. Entsprechend wird es von Gästen wie Einheimischen gleichermaßen heiß geliebt – was Josef Loibl und Max Berger zu verdanken ist. Sie haben sich 1998 in der oberbayerischen Alpenstadt den Traum vom eigenen Filmpalast erfüllt und das Kleinod im Belle-Époche-Stil liebevoll restauriert, während anderswo Multiplex-Cinemas wie Pilze aus dem Boden schossen. Anstatt Blockbuster auszustrahlen, setzte das erfahrene Kino-Duo von Beginn an auf tiefgründige Komödien, bayerische Regional- sowie Autorenfilme. Regelmäßig finden heute Events und rauschende Premierenfeiern mit bekannten Schauspielern und Regisseuren statt. „Wir haben ein intelligentes Publikum. Die machen keinen Starkult, sondern stellen Fragen zum Film. Das ist eine Form der Anerkennung, deswegen kommen die Künstler gern zu uns“, sagt Josef stolz (www.park-kino.de)