Kajakfahrer im Okefenokee Sumpf
Die faszinierende Natur des Okefenokee Sumpfes kann auch mit dem Kajak erkundet werden. Bild: © Georgia Department of Economic Development

Okefenokee Sumpf

Im Südosten des Staates befindet sich mit dem Okefenokee Sumpf eines von Georgias sieben Naturwundern. Dieser ist das größte zusammenhängende Schwarzwassergebiet Nordamerikas und eines der größten intakten Schwarzwasser-Ökosysteme der Welt. Spiegelglatte Wasser-flächen, Zypressenwälder mit Spanischem Moos und eine Wildnis aus Inseln, Seen sowie Wasserprärien mit Seerosenfeldern machen den Sumpf zu einem magischen Ort, der bereits von der Zeitschrift National Geographic unter die 100 schönsten Orte der Erde gewählt wurde. Als ausgewiesenes Schutzgebiet feiert das 950 Quadratkilometer große Okefenokee National Wildlife Refuge 2022 sein 75-jähriges Bestehen. Besucher können die artenreiche Wildnis aus nächster Nähe bei geführten Bootstouren, auf eigene Faust mit einem Kajak oder Wanderungen über ein weitverzweigtes Netz von Holzstegen erleben.

Eintauchen in ein faszinierendes Ökosystem

„Okefenokee“ bedeutet in der Sprache der Cherokee „Land der zitternden Erde“ und beschreibt die Torf- und Sumpflandschaft recht treffend, denn an einigen Stellen lässt ein fester Tritt tatsächlich den Boden erzittern. Neben der üppigen Vegetation mit 620 Pflanzenarten, ist es vor allem die Tierwelt, die Besucher in ihren Bann zieht. Der Sumpf ist weltbekannt für seine Amphibienpopulationen, die als Bioindikatoren für die globale Gesundheit dienen. 37 Amphibienarten sind dort ebenso beheimatet wie 39 Fisch-, 234 Vogel-, 50 Säugetier- und 64 Reptilienarten. Etwa 13.000 Alligatoren tummeln sich im Wasser und können oft aus nächster Nähe betrachtet werden. Der Okefenokee Sumpf ist als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und als nationales Naturdenkmal ausgewiesen. 1982 wurde er als potenzielles UNESCO-Welterbe eingestuft und steht seit 2007 auf deren vorläufigen Liste. Zudem haben es sich die drei Counties, über die sich der Sumpf erstreckt, zum Ziel gesetzt, den Ökotourismus in den kommenden Jahren verstärkt auszubauen und zu fördern. So sollen im Rahmen einer Initiative unter anderem ein neues Interpretationszentrum, ein kulturhistorisches Museum und ein Dark Sky Observatorium entstehen.

Auf den Spuren der amerikanischen Pioniere und Ureinwohner

Der Zugang zum Okefenokee National Wildlife Refuge erfolgt über Folkston im Osten, wo sich hauptsächlich Zypressenwälder befinden, oder über das am nördlichen Rand gelegene Waycross, wo weite Wasserprärien das Landschaftsbild dominieren. In jedem der Orte gibt es ein Besucherzentrum und Anbieter für Bootstouren, Kajakverleih oder geführte Aktivitäten. So kann man auf einem 180 Kilometer langen Netz aus alten Wasserpfaden der amerikanischen Ureinwohner paddeln und dabei Tiere in ihrem Habitat beobachten – auf eigene Faust sowie im Rahmen von geführten ein- oder mehrtägigen Exkursionen. Ausflüge auf kleinen Motorbooten führen hinaus in die beeindruckende Naturkulisse und vermitteln Wissenswertes zu Flora und Fauna. Besonders romantisch sind Prärietouren bei Sonnenuntergang. Holzstege wie der Chesser Island Boardwalk laden zum Wandern durch die dichte Vegetation ein. Dieser führt zum Owl’s Roost Tower, von wo aus Besucher einen ungestörten Ausblick auf die Sumpflandschaft und die Wildnis genießen können. Übernachtungsmöglichkeiten bieten diverse Unterkünfte und Campingmöglichkeiten.

Abenteuer in Georgias Dark Sky Park

An den westlichen Rand des Okefenokee National Wildlife Refuge grenzt der Stephen C. Foster State Park, der erste offizielle Dark Sky Park in Georgia. Seine Abgeschiedenheit und der Status als Schutzgebiet machen den Park einzigartig, denn er garantiert Sternenbeobachtung ohne Lichtverschmutzung. Nirgendwo im Südosten der USA ist die Nacht schwärzer – beste Voraussetzungen für den Blick auf den Nachthimmel. Unter dem Motto „Swamper`s Guide to the Galaxy“ halten Teilnehmer mit einem Teleskop Ausschau nach Meteoren oder Planeten und erfahren Wissenswertes zum Sternensystem. Abenteuerlustige erfahren im Kanu das Leben nachtaktiver Tiere aus nächster Nähe und übernachten auf einer hölzernen Plattform über dem Wasser – beobachtet von leuchtenden Alligatorenaugen und unter Abermillionen von Sternen.

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