Jungfraubahn Bahnhof Jungfraujoch
Mit der Jungfraubahn gelangt man zum höchstgelegenen Bahnhof Europas auf dem Jungfraujoch. Bild: © Jungfraubahnen 2019

Nachhaltiger Tourismus durch Einsatz der Jungfraubahnen

Vor über hundert Jahren wurde die Jungfraubahn gebaut. Obwohl es damals den Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht gab, war der achtsame Umgang mit der Umwelt und der Gesellschaft von Beginn an ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsstrategie. Über die Jahrzehnte wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
„Wir haben eine Verantwortung, die vor über hundert Jahren mit dem Bau der Jungfraubahnen ihren Anfang nahm: Die einmalige Landschaft um Eiger, Mönch und Jungfrau als integralen Bestandteil unserer Geschäftsfähigkeit schützen und gleichzeitig vielen Menschen zugänglich machen, damit sie verstehen, was Nachhaltigkeit heisst.“ (Urs Kessler, Direktor Jungfraubahnen)

Eigenes Wasserkraftwerk und Brems-Strom der Zahnradbahnen für das Netz

Nachhaltigkeit hat hier Tradition: Die Jungfraubahnen betreiben im Lütschental ein eigenes Wasserkraftwerk, das bereits seit über 100 Jahren im Einsatz ist. Es versorgt nicht nur diverse Bahnen, sondern auch mehrere Gemeinden mit Strom. Innovation wurde auch bei der Jungfraubahn und der Wengernalpbahn groß geschrieben, seit 1990 speist die Jungfraubahn Bremsstrom zurück ins Netz.
Wasserkraftwerk in Lütschental
Das Wasserkraftwerk in Lütschental ist seit über 100 Jahren im Einsatz und versorgt die Bahnen und Gemeinden mit Strom. Bild: © Jungfraubahnen 2019

Extrem energieeffizient: Der Eiger Express

Nach 29 Monaten Bauzeit wurde im Dezember 2020 die modernste 3S-Bahn der Alpen, der Eiger Express, eröffnet. Er verbindet die Talstation Grindelwald Terminal mit der Bergstation Eigergletscher auf 2.320 Metern Seehöhe mit einer Fahrzeit von gerade einmal 15 Minuten. Nachhaltigkeit war bei dem Bauprojekt ein wichtiger Aspekt: Obwohl der Eiger Express auf einer Strecke von 6,483 Kilometern fährt, braucht die Bahn dank der modernen Technologie nur sieben sehr hohe Stützen. Deshalb konnte auf das Schlagen einer Waldschneise verzichtet werden.

Die Kabinen des Eiger Express sind zudem sehr energieeffizient und autark. Der Strom für die Sitz- und Scheibenheizungen wird mit Generatoren an den Laufrollen erzeugt – vergleichbar ist das mit einem Fahrrad-Dynamo.

Berner-Oberland-Bahn Interlaken Grindelwald
Die 1890 eröffnete und 1914 elektrifizierte Berner-Oberland-Bahn verbindet Interlaken Ost mit Grindelwald und Lauterbrunnen. Bild: © Jungfraubahnen 2019

Vom Auto auf die Schiene: 66 Mio. Franken Investition für den Ausbau des Bahnangebots

Je schneller, einfacher und komfortabler die Anreise per Zug, desto weniger Autos wälzen sich durch die Region. Da die Anreise in den Urlaub nach wie vor für einen großen Teil des CO2-Ausstosses verantwortlich ist, schafft die Berner Oberland-Bahnen-AG mit einer Gesamtinvestition von 66 Millionen Franken sechs neue Triebzüge bis 2025 an.

Das klare Ziel ist es, die Täler vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten. Zudem ist ein Park & Ride an der neuen Station Matten (bei Interlaken) geplant, die direkt von der Autobahn A8 zu erreichen ist. Von dort geht es künftig mit der Berner Oberland-Bahn im 15-Minuten-Takt nach Grindelwald

Grindelwald Talstation Terminal Parkhaus
In nur 15 Minuten gelangt man von der Talstation Grindelwald Terminal zur Bergstation Eigergletscher auf 2.320 Metern Seehöhe. Bild: © Jungfraubahnen 2019

CO2-neutrales Holzheizwerk mit Vollentschwadung in Grindelwald

Grindelwald beheizt über 50 Großgebäude (die meisten davon Hotels) mit einer Holzschnitzelheizung mit Wärmerückgewinnung. Damit werden pro Jahr rund 2,1 Millionen Liter Heizöl mit 5.690 Tonnen CO2 eingespart. Das Holzheizwerk arbeitet CO2-neutral, weil bei der Verbrennung gleichviel CO2 freigesetzt wird, wie die Bäume im Verlauf ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben. Die gleiche Menge CO2 würden in die Umwelt entweichen, wenn das Holz ungenutzt im Wald liegen bleibt und verrottet. Mit der erzeugten Energie können die Energie-Bezieher ihren gesamten Bedarf für Heizung und Warmwasser decken. Des Weiteren ist das Holzheizwerk Grindelwald das erste in der Schweiz betriebene Heizwerk mit Vollentschwadung. Damit gibt es keine störende Dampffahne und das Dorfbild bleibt erhalten.

Schutz der einzigartigen Natur und Investition in Umwelt und Klimaforschung

Die Jungfraubahnen sind Mitinitiatoren und Mitglied des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch, das sich der Pflege und dem Schutz von Fauna und Flora widmet. Darüber hinaus unterstützen die Jungfraubahnen die Stiftung Swiss Alps Jungfrau-Aletsch und den V-Bahn-Nachhaltigkeitsfonds. Die Jungfraubahnen sind Mitglied der hochalpinen Forschungsstation auf dem Jungfraujoch, deren Themen sich rund um die Nachhaltigkeit drehen. Dazu gehören Projekte im Rahmen der CO2-Messungen und -Beobachtungen, aber auch Messreihen zu Temperatur, Windrichtung und Windgeschwindigkeit.

Komfortable Anreise aus Deutschland

Mit dem Auto in den Herbst- oder Ski-Urlaub? Wer auf die Berge oder Pisten in der Jungfrauregion möchte, kann auch seinen Wagen zu Hause stehen lassen. Aus Deutschland gibt es Direktverbindungen ab Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Mainz, Mannheim und Karlsruhe nach Interlaken Ost. Aus Frankfurt braucht der ICE beispielsweise nur gute fünf Stunden.
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