Wer die 600.000-Einwohner-Stadt in Westschweden besucht, den erwartet eine Mischung aus Städtetrip und Naturerlebnis. Heute mit Straßenbahn und Fähre in den vorgelagerten Archipel des Göteborger Schärengartens, morgen zum Second-Hand-Shopping in die Innenstadt und auf eine Zimtschnecke in das einstige Arbeiterviertel Haga. Wie besonders, kurios und einzigartig Göteborg ist, zeigen vier Inspirationen für die nächste Reise.
Schifffahrtsgeschichte hautnah: Eine Nacht in Schwedens größtem Hafen
Im Hafengebiet von Lilla Bommen, nur wenige Meter vom markanten rot-weißen Hochhaus namens „Lippenstift“ entfernt, liegt einer der größten je in Skandinavien erbauten Windjammer vor Anker. Holzgetäfelte Zimmer, der Blick auf den Hafen und die stete Bewegung des Wassers sind auch heute noch omnipräsent, doch das einstige Segelschulschiff aus dem Jahre 1907 verlässt den Gullbergskajen Pier in Göteborg nicht mehr. Seine Mäste sind einfach zu hoch und die Älvsborgsbron-Brücke für eine Durchfahrt zu niedrig. Die Viking ist heute ein Hotel- und Restaurantschiff und beherbergt die Gäste des Hotell Barken Viking.
Klassisch oder spektakulär: Ein Bad in den Pools der Stadt
Bereits im 19. Jahrhundert zog es jene der Badekultur frönenden Gäste in den Göteborger Stadtteil Haga. Hier findet sich bis heute – untergebracht in einem historischen Gebäude – das, für die Öffentlichkeit zugängliche, Jugendstilbad Hagabadet. Keine zwei Kilometer weiter, am Korsvägen-Platz, traut seinen Augen nicht, wer einen Blick gen Himmel in Richtung des 18. Stockwerks der Gothia Towers wirft. Im Upper House Spa – einem Fünf-Sterne-Hotel – wellnessen Gäste nicht nur im höchstgelegensten Hamam Göteborgs, sondern entspannen zudem in einem spektakulären Pool mit Glasboden über den Dächern der Stadt. An heißen Tagen versprechen öffentliche und kostenlose Schwimmbäder wie das Allmänna Badet in Frihamnen oder das Plaskis in Majorna Abkühlung.
Kurios: Die Lounge im Maul eines Blauwals
In Göteborgs Naturhistorischem Museum zieht ein 16 Meter langer Blauwal die Blicke auf sich. Im Jahre 1865 in der südlich der Stadt gelegenen Aksim-Bucht gestrandet, wurde er vom damaligen Kurator des Göteborger Museums, August Wilhelm Malm, präpariert und der Öffentlichkeit präsentiert. Die Walhalle des Museums gibt einen Einblick in die Evolution der Wale. An wenigen ausgewählten Tagen im Jahr werden die immensen Dimensionen eines der größten Tiere der Welt auf besondere Weise deutlich: Museumsbesucher steigen durch das aufgeklappte Maul in den Bauch des Tieres hinab.
Nord oder Süd: Eine Tour zu den Inseln im Schärengarten
Wem nur wenige Tage in Göteborg zur Verfügung stehen, der steht meist vor der Qual der Wahl, wenn es um die Entscheidung geht, welche Schäreninseln besucht werden sollen. Vom Fährterminal in Saltholmen ist der südliche und autofreie Schärengarten nur eine kurze Fährfahrt entfernt. Auf Brännö, Styrsö oder Galterö wird fündig, wer auf der Suche nach malerischen Dörfchen, einsamen Küstenabschnitten und idyllischen Badeplätzen ist. Hönö, Öckerö und Björkö im nördlichen Schärengarten sind größer und weitläufiger und bieten sich für eine Erkundung mit dem Bus, Auto oder Fahrrad an. Seit Mai 2022 Jahres führt der neue Wanderweg „Göteborgs Skärgårdsled“ auf 27,1 Kilometern von Hönö über Fötö und Öckerö bis Hälsö.