Wie eine Baustelle zum Sprachrohr für Kunst werden kann, zeigt das National Museum of Women in the Arts (NMWA) in Washington, DC. Derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, macht es jetzt mit einer spektakulären Kunstinstallation an seiner nördlichen Außenfassade von sich reden. Die österreichische Künstlerin Katharina Cibulka sorgt mit einer Botschaft auf 25 x 25 Metern für Furore: „As long as generations change but our struggles stay the same, I will be a feminist.“ Die Kreuzstichstickerei mit pinkfarbenem Tüll auf weißem Gewebe ist das jüngste Werk aus Cibulkas Reihe „SOLANGE“, die geschlechtsspezifische Ungleichheit und gesellschaftliche Machtstrukturen thematisiert. Die Installation ist die erste in den USA und die größte aus der gesamten Reihe von Cibulka, die Kunst und Film an der Academy of Fine Art and School for Artistic Photography in Wien sowie an der New York Film Academy studierte. Frühere Statements der „SOLANGE“-Serie befassten sich mit Themen wie Einkommensungleichheit, Familienstrukturen, Machtmissbrauch und der Kunstwelt selbst.
Botschaft repräsentiert Gedanken der Community
Das NMWA ist das weltgrößte Kunstmuseum, das sich ausschließlich der Förderung von Frauen in der Kunst widmet. Katharina Cibulka wurde damit beauftragt, ein öffentliches Kunstwerk mit einer Botschaft zu schaffen, die die Intention des Museums widerspiegelt und auch die Stimmen aus dem Stadtviertel sowie aus dem Netzwerk des NMWA mit Mitgliedern, Unterstützern und Freunden berücksichtigt. Dafür wurde im Frühjahr die Öffentlichkeit aufgerufen, Ideen einzubringen, damit die Künstlerin besser verstehen konnte, was die Menschen bewegt. Daraus entwickelte Cibulka das starke Statement, welches jetzt unübersehbar an der Außenfassade des Museums hängt und noch bis zum 26. Februar 2023 zu sehen ist.