Bereits zum elften Mal ist in diesem Jahr der Thüringer Tourismuspreis vergeben worden – aus insgesamt 41 Vorschlägen wurden die Preisträgerinnen und Preisträger gekürt. „Keine leichte Aufgabe für unsere Jury, weil es wieder viele hochspannende, kreative und qualitativ anspruchsvolle Wettbewerbsbeiträge gab“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich der Preisverleihung. Erfreulich aus seiner Sicht: Trotz der nach wie vor angespannten Lage im Gastgewerbe und Tourismus blieb die Zahl der Einreichungen für den Preis nahezu konstant (2021: 46 Vorschläge). Insgesamt stellt das Wirtschaftsministerium für die Auszeichnungen in drei Kategorien, den Sonderpreis sowie die neun Nominierungen 24.000 Euro an Preisgeldern bereit.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Thüringer Tourismuspreises 2022 sind:
Kategorie „Lieblingsarbeitgeber“ (Preisgeld: 5.000 Euro):
=> Stiftung Leuchtenburg (Dr. Ulrike Kaiser, Direktorin der Stiftung Leuchtenburg; Sven-Erik Hitzer, Stifter und Vorstand der Stiftung Leuchtenburg)
Hoch über dem Saaletal liegt eine der schönsten Burgen Thüringens – die Leuchtenburg, auch „Königin des Saaletals“ genannt. Sie bietet ihren Besuchern einen weiten Rundblick vom Harz bis zum Thüringer Wald. Im eigens aufgestellten Unternehmenskonzept sind klare Ziele und Werte auch für den Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festgelegt. Als Arbeitgeber liegt ein starker Fokus auf der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die durch die Mitarbeiter selbst aufgestellten „Burgregeln“ bilden die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit und sorgen für ein „Wir-Gefühl“, familiäre Atmosphäre, hohe Wertschätzung und ein generationsübergreifendes Miteinander.
Kategorie „Service & Qualität“ (Preisgeld: 5.000 Euro):
=> Campingpark Erfurt (Kerstin List, Inhaberin)
Der qualitativ hochwertige und moderne Campingpark bietet Stellplätze für alle Camper, von Wohnmobilen über Zelte bis hin zu Campinghütten direkt am Stadtrand von Thüringens Landeshauptstadt. Besonderer Wert wird auf die Regionalität beim Service für die Gäste, eine hervorragende Ausstattung und eine gleichsam professionelle wie herzliche Atmosphäre gelegt. Das Areal bietet dörfliche Ruhe bei unmittelbarer Anbindung an die Stadt mit vielfältigen kulturellen Angeboten. Das Vorhaben war kurz vor dem Corona-Lockdown nach nicht ganz einfachen Bedingungen bei der Planung und in der Bauphase fertiggestellt worden, konnte zunächst nicht öffnen und hatte eine schwierige Zeit zu überstehen. Heute besticht der Campingpark durch eine hohe Servicequalität, nachhaltige Bewirtschaftung, Barrierefreiheit und Innovation in allen Bereichen – und er trifft auf eine stetig steigende Nachfrage, da Campingurlaube und damit das Angebot an Caravanstellplätzen gerade seit Corona gefragter ist als je zuvor.
Kategorie „Nachhaltigkeit“ (Preisgeld: 5.000 Euro):
=> Rhöner Botschaft, Dermbach (Björn Leist, Geschäftsführer und Sternekoch)
Die „Rhöner Botschaft“ ist das Genusshotel im Herzen der Rhön. Sie hat im kleinen Örtchen Dermbach, inmitten der Hochrhön, ein neues Zuhause im traditionsreichen ehem. „Sächsischen Hof“ gefunden. Nachhaltigkeit wird hier ganzheitlich betrachtet, d.h. ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in die gemeinsam entwickelte Vision einbezogen. So wurde beispielsweise ein Netz regionaler Transportdiensleister etabliert, die für ihre Fahrten auf das betriebseigene Elektroauto zurückgreifen. Kulinarische Produkte werden weitgehend selbst hergestellt und möglichst restlos genutzt. Weitere Maßnahmen betreffen beispielsweise auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und planbare Ruhezeiten. Letztlich findet das Nachhaltigkeitskonzept in allen Bereichen Anwendung. Nachhaltigkeit bedeutet dabei Natürlichkeit in einem ursprünglichen Sinn – nämlich so zu leben, wie es die Natur vorgibt. Die Rhöner Botschaft ist ein Paradebeispiel für sanften Tourismus.
Sonderpreis „Quereinsteiger“ (Preisgeld: 3.000 Euro):
=> Wiesenglück GmbH (Unternehmerfamilie Schmidt: Nicolas Schmidt (Sohn), Tischlermeister Andrè Schmidt (Sohn), WirtschaftsingenieurFerdinand Schmidt (Vater), Tischlermeister Sylvia Schmidt (Mutter))
Das Tiny-House-Camp „Wiesenglück“ bietet auf einer ehemals ungenutzten Grünfläche der Stadt Heiligenstadt ein einzigartiges Übernachtungskonzept: Entstanden sind hier acht Mikrohäuser in einer äußerst minimalistischen und nachhaltigen Bauform, zudem ist ein Reisemobilhafen mit 14 Stellplätzen errichtet worden. Hier findet sich buchstäblich Qualität auf kleinstem Raum. Das Angebot spricht ein breites Publikum an – von Familien über Minimalisten, Alternative, Naturverbundene, Lebenskünstler bis hin zu Fans der Sendung „Löwenzahn“. Nach Auffassung der Jury handelt es sich um ein „etwas anderes Angebot“, das hier nun „endlich umgesetzt“ wird. Für die Umsetzung wurden viele nachwachsende Rohstoffe und Materialien verwendet, zudem besticht das Angebot durch eine gelungene Internet- und Social-Media-Präsenz. Das besondere Angebot der Tiny Häuser setzt sich vom Durchschnitt der regionalen Wettbewerber im Beherbergungsangebot ab und wird von der Unternehmerfamilie mit viel Leidenschaft umgesetzt.
Neben den Preisträgern haben auch die für den Preis nominierten neun Unternehmen eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro erhalten. Die Preisverleihung fand am gestrigen Abend in der Stadthalle Gotha vor rund 100 Gästen – Unternehmerinnen und Unternehmern, touristischen Akteuren, Verbands- und Kammervertretern – statt.