Lebensgroße Skulpturen auf Stadtmauer-Rundgang in Jerusalem

Skulptur Stadtmauer-Rundgang Jerusalem
Zwanzig lebensgroße Skulpturen historischer Stadtwächter erzählen ihre Geschichte auf dem Stadtmauer-Rundgang in Jerusalem. Bild: © Eitan Elharaz Barak

Die Altstadt von Jerusalem hat eine neue Besucherattraktion: Zwanzig lebensgroße Skulpturen historischer Stadtwächter heißen Besucher nun auf dem Rampart Walk, dem Stadtmauer-Rundgang, willkommen und erzählen dank Augmented Reality ihre Geschichte. Diese ist untrennbar mit der Heiligen Stadt verbunden, denn einst wurde sie von Wächtern beschützt, die allen Glaubensrichtungen angehörten und aus verschiedenen Ländern stammten. Die fiktiven Figuren, die nun den Mauerrundgang oberhalb der Altstadt säumen, beruhen auf gründlichen Recherchen und tragen historische Kleidung, die ihre jeweilige Zeit widerspiegelt. Mit Hilfe einer kostenlosen AR-App können Besucher, Reisende und Pilger ihre Geschichte in diesem außergewöhnlichen Jerusalem-Erlebnis hören.

Die Stadtmauern von Jerusalem mit ihrem Wächterpfad wurden im 16. Jahrhundert innerhalb von nur vier Jahren vom osmanischen Sultan Suleiman dem Prächtigen erbaut und sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein Spaziergang auf den altehrwürdigen Mauern ist ein besonderes Erlebnis, da sich vor dem Besucher das Panorama des alten und des neuen Jerusalems erstreckt.
Geschichte, auf neue Weise erzählt

Die fiktiven Figuren auf dem Ramparts Walk bilden Menschen unterschiedlichen gesellschaftlichen Standes, unterschiedlicher Herkunft und Religion ab. Der Soldat Pinchas HaModai aus dem ersten Rekrutierungszyklus der hasmonäischen Armee teilt sein Wissen mit den Besuchern von heute ebenso wie Yohanan Ben Yosef, ein Bauer aus Galiläa und Kämpfer im Großen Aufstand. Jean, der Kreuzritter aus der Normandie, der in die Königin Melisandre verliebt ist, erzählt seine Geschichte ebenso wie Marhum, der Backgammon-Meister von Al-Quds, wie Jerusalem auf Arabisch heißt, der als einfacher Bauarbeiter an der Mauer mitgearbeitet hat. Auch AR-Figuren aus der jüngeren Vergangenheit sind auf dem Ramparts Walk vertreten wie israelische Soldaten aus dem Jahr 1948, die von realen Persönlichkeiten inspiriert sind.

Die AR-Wächter-Installationen wurden von der East Jerusalem Development Company (PAMI) mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Jerusalem und kulturelles Erbe geschaffen. Der Entwicklungsprozess mit 3D-Drucktechnologie und AR-Produktion nahm rund zwei Jahre in Anspruch. Die East Jerusalem Development Company Ltd. (PAMI) ist ein staatliches Unternehmen mit der Aufgabe, das Besuchererlebnis in der Jerusalemer Altstadt weiterzuentwickeln und diese als Pilgerziel noch attraktiver zu machen.

Drei Routen für jeden Geschmack
Der Ramparts Walk ist in drei leicht zu bewältigende Routen unterteilt. Die erste Route startet an der südlichen Promenade, vom Jaffa-Tor bis hin zur Klagemauer. Wer nicht ganz bis zum Ende laufen möchte, kann am Zion-Tor aussteigen. Die zweite Route verläuft entlang der Nordpromenade vom Jaffa-Tor bis hin zum Löwentor und Etappenstopps am Neuen Tor, Nablus-Tor und Herodes-Tor. Die dritte Route umfasst den kompletten Rundweg, der am Jaffa-Tor beginnt und endet. Sie ist viereinhalb Kilometer lang. Geübte Wanderer brauchen dafür etwa fünf Stunden.

Der Ramparts Walk ist im Winter täglich von 09:00 bis 14:00 geöffnet und im Sommer von 09:00 bis 17:00. Im Juli und August verlängern sich die Öffnungszeiten bis 22:00. Der Eintritt kostet Erwachsene 25 Schekel, umgerechnet etwa sieben Euro, und Kinder und Rentner 12 Schekel (ca. drei Euro). Das Ticket für den kompletten Rundweg ist zwei Tage lang gültig.

  • Letzte Beiträge

  • Anzeige

  • Kategorien

  • Teile diese Reise News:

    Facebook
    Twitter
    LinkedIn
    Email
    WhatsApp

    Weitere Reise News aus Israel

    Hier geht es zur Übersicht sämtlicher Reise News aus Israel.

    Aus unserem Israel Reisemagazin

    Diese Reise News könnten dich auch interessieren

    Glanzlichter Stuttgart 2024 in der Innenstadt

    Glanzlichter Stuttgart 2024: vom Hauptbahnhof bis zum Rotebühlplatz: Für die Festbeleuchtung der 1,2 Kilometer langen Königstraße (bis 6. Januar 2025) sind rund 110 Bäume in der Einkaufsstraße mit tausenden energiesparenden LED-Lampen eingekleidet, die diese ab Einbruch der Dunkelheit in warm-weißem Licht strahlen lassen.

    Weiterlesen

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Nach oben scrollen