Al-Maghtas ist ein Ort am Ostufer des Jordan-Flusses, der im christlichen Glauben als die Stelle gilt, an der Jesus von Johannes dem Täufer getauft wurde. Der Ort liegt in der Nähe der Stadt Jericho und ist ein bedeutender Wallfahrtsort für Christen aus der ganzen Welt.
Die archäologischen Funde, die in Al-Maghtas gemacht wurden, belegen, dass der Ort seit der Antike als Taufstätte bekannt war und von verschiedenen christlichen Gruppen besucht wurde. Im Jahr 2015 wurde Al-Maghtas von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Taufstätte Jesu, offiziell auch als „Bethanien jenseits des Jordans“ bezeichnet, ist damit zum jetzigen Zeitpunkt die zweitjüngste UNESCO Welterbestätte Jordaniens. Funde aus byzantinischer Zeit belegen die Verehrung der Stelle als Taufstelle.
Verkehrstechnisch lag der Ort damals sehr günstig, nahe der Straße, die von Jerusalem über Jericho auf die andere Jordanseite führte, wo sich Madaba, der Berg Nebo und der Königsweg befinden. Zudem fand hier vermutlich die Jordanquerung der Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten statt und die Himmelfahrt des Propheten Elija.
Heute gibt es in Al-Maghtas mehrere Kirchen und Klöster, die von verschiedenen christlichen Konfessionen genutzt werden. Es ist auch möglich, in den Jordan-Fluss zu tauchen und an der Stelle zu beten, an der Jesus getauft wurde. Jedes Jahr kommen Tausende Pilger und Touristen nach al-Maghtas, um dieses Ritual zu vollziehen. In den letzten Jahren wurden zudem verschiedene Anstrengungen unternommen, um Al-Maghtas als touristisches Ziel zu fördern und den Besuchern ein noch intensiveres Erlebnis zu bieten. So wurde die Infrastruktur aus Straßen und Parkplätzen verbessert, um den Zugang zu Al-Maghtas zu erleichtern, Denkmäler und archäologischen Stätten restauriert, Besucherzentren geschaffen und auch die Sicherheit und touristischen Dienstleistungen verbessert.