Israel: Relikte eines jüdischen Bauernhofs bei Sepphoris freigelegt

Freigelegtes Bauernhaus bei Sepphoris
Das alte Bauernhaus in der Nähe des im Bau befindlichen Autobahnkreuzes. Bild: Yaniv Berman, Israel Antiquities Authority

Bei jüngsten Ausgrabungen der israelischen Altertumsbehörde Israel Antiquities Authority nahe der Stadt Sepphoris kamen die Relikte eines jüdischen Bauernhofs zum Vorschein – darunter auch eine prächtige Mikwe, ein rituelles Bad aus der Zeit des Zweiten Tempels vor rund 2.000 Jahren. Das Anwesen mit Mikwe wurde vor rund 1.700 Jahre bei einem Erdbeben zerstört und kam nun bei Bauarbeiten zu einem Autobahnkreuz zutage. Um das bedeutende Fundstück zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde das Tauchbad jetzt neben eine noch funktionierende Mikwe in den Kibbutz Hannaton verlegt. Ritualbäder werden seit der Zeit des Zweiten Tempels bis heute von Juden im täglichen Leben genutzt.

Laut Abd Elghani Ibrahim und Dr. Walid Atrash, den Grabungsleitern im Auftrag der Israel Antiquities Authority ändert die Entdeckung der Mikwe auf dem Bauernhof das, was man bislang über den Lebensstil der Juden in der Zeit des Zweiten Tempels wusste. Die Mikwe weise, so die Wissenschaftler, eindeutig darauf hin, dass die Bewohner des historischen Gehöfts jüdischen Glaubens waren und eine traditionelle religiöse Lebensweise pflegten, bei der die Reinheit als Tora-Gebot ein wichtiger Alltagsbestandteil ist. Bisher ging man davon aus, dass Juden in der Zeit der römischen Besatzung nicht außerhalb der Städte und Dörfer lebten. Das Ritualbad liefert nun die ersten Belege über jüdisches Leben zu jener Zeit in den ländlichen Gebieten Galiläas.

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