Wien verhalf der Sojabohne zu ihrem Erfolg: Vor 150 Jahren wurde auf der Weltausstellung in Wien im japanischen und chinesischen Pavillon die Sojabohne zum ersten Mal weltweit vorgestellt. Dies war ein wichtiger Meilenstein, denn im Laufe der Jahre hat sich Soja zu einer der wichtigsten Kulturpflanzen der Welt entwickelt. Gleichzeitig wurden Anbaumethoden jedoch immer umstrittener, denn die Auswirkungen auf Natur und Mensch sind verheerend. Wissenschaftler, Lebens- und Futtermittelproduzenten, Verarbeiter und Sojaexperten aus aller Welt trafen sich zum ersten Mal in Europa zum 11. Weltwissenschaftskongress der Sojabohne im Wiener Austria Center. Fast eine Woche lang, vom 18. bis zum 23. Juni, drehte sich in der österreichischen Hauptstadt alles rund um das Gewächs. Bemerkenswert dabei ist, dass Wien bereits nachhaltige Methoden nutzt, um den Problemen des Anbaus von Soja gerecht zu werden. Im Jahr des Jubiläums der Wiener Weltausstellung gibt es viele weitere Ausstellungen zu dieser Thematik und der Geschichte der Sojabohne.
Warum Soja so umstritten ist
Soja pflegt nicht das beste Image, da die riesigen Anbaugebiete in Südamerika Urwälder zerstören und damit den Klimawandel anheizen. Vor allem für die Produktion tierischer Lebensmittel wird viel Soja gebraucht. Zu den größten Importeuren gehören Europa und China. Die Non-Profit-Organisation Soja Donau mit Sitz in Wien setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, Soja regional, klimafreundlich und nachhaltig anzubauen, denn es gibt Möglichkeiten, Soja zertifiziert und ohne Entwaldung zu produzieren. Donau Soja fordert die Einweißwende in Europa, um Europa resilienter bei der Proteinversorgung der europäischen Bevölkerung zu machen.
Weltwissenschaftskongress der Sojabohne
Aus gutem Grund haben internationale Gäste also über Themen wie beispielsweise die neusten Erkenntnisse der Sojawissenschaft, dessen Marktentwicklung und Probleme rund um die Züchtung und Verarbeitung der Pflanze diskutiert. Auch Nachhaltigkeit, Klima- und Pflanzenschutz und die EU-Lieferkettengesetzgebung standen auf der Tagesordnung sowie politische Themen und die Eiweißwende in Europa. Ein wissenschaftliches Komitee hat die Konferenz geleitet, organisiert wurde sie von Prof. Johann Vollmann von der Universität für Bodenkultur und der Donau Soja.