Gleich zwei bedeutende Skulpturen erhielt die westpolnische Großstadt Zielona Góra (Grünberg) zum Abschluss der zweijährigen Feierlichkeiten anlässlich ihres 800. Geburtstages. Mit der „Winiarka“ (Winzerin) kehrt eine historische Brunnenskulptur wieder ins Stadtbild der wichtigsten polnischen Weinbaumetropole zurück. Eine zweite Plastik stammt von dem bekannten polnischen Künstler Oskar Zięta.
Viel war nicht bekannt über die auch als „Emmy“ bezeichnete Skulptur einer Winzerin. 1937 war sie feierlich enthüllt worden, und verschwand 1945 in den Wirren des Kriegsendes. Nur Postkarten-Ansichten blieben erhalten. Dennoch setzte sich eine Initiative seit Jahren für die Rekonstruktion der Figur ein. Das Stadtarchiv konnte herausfinden, dass es sich um eine Auftragsarbeit der Winzersfrau Emma Heine von 1914 handelte. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte der Umsetzung einen Strich durch die Rechnung. So wurde die Bronzeskulptur erst nach ihrem Tod fertiggestellt. Die Rekonstruktion steht einige Meter vom ursprünglichen Ort auf einer Grünfläche zwischen den Straßen al. Niepodległości und ul. Chrobrego.
Nur wenige hundert Meter entfernt wurde Anfang September eine zweite Plastik am plac Piłsudskiego enthüllt. Die Arbeit „Generacje“ (Generationen) von Oskar Zięta ist vom Relief der Galerie des Ausstellungsbüros BWA aus den 1960er Jahren inspiriert. Dessen Einzelteile wurden als meterhohe, spiegelnde und aufgeblasene Stahlplatten realisiert und dreidimensional ineinandergeschoben.
Zięta stammt aus Zielona Góra und studierte an der Technischen Hochschule in Zürich. Seine Metallkunstwerke werden in den bedeutendsten Museen weltweit wie dem MoMA, dem Vitra Design Museum oder dem Centre Pompidou ausgestellt. Generacje will den Geist des Ortes aufnehmen und ihn durch die Verwendung neuer plastischer Techniken in kommende Generationen hinübertragen.