Über 75 Jahre nach ihrem Verschwinden ist die „Madonna mit dem Kinde“ wieder in die Lubomirski-Sammlung zurückgekehrt. Das frühbarocke Bild aus der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wird dem italienischen Meister Alessandro Turchi zugeschrieben. Besucher können das bedeutende Werk noch bis März 2024 im Palast von Przeworsk, dem ursprünglichen Ausstellungsort, sehen. Danach wird es an seinen künftigen Bestimmungsort in das Lubomirski-Museum in Wrocław (Breslau) gebracht.
Das Lubomirski-Museum ist Teil des Ossolineums, das in der Breslauer Altstadt beheimatet ist. Die Sammlung umfasst über 300.000 Einzelstücke, darunter auch Werke bedeutender europäischer Künstler wie Dürer, Breughel oder Rembrandt.
Vorhandenen Dokumenten zufolge war der erste polnische Besitzer des Gemäldes Stanisław Kostka Potocki. Der Universalgelehrte und General war mit Prinzessin Aleksandra Lubomirska verheiratet, über die das Gemälde wahrscheinlich in den Besitz der Fürstenfamilie Lubomirski kam. Während des Zweiten Weltkrieges raubten die deutschen Besatzer Teile der Sammlung, darunter auch die Madonna. Anfang 2022 tauchte das Bild auf einer Auktion in Japan auf und wurde nach einem Restitutionsverfahren dem polnischen Staat kostenfrei überlassen.