Wrocław (Breslau) hat seine Zwerge, nun bekommt auch Kraków (Krakau) seine eigenen Maskottchen. Drachenskulpturen sollen Einwohnern und Besuchern auf ihre drollige Art die Stadt und ihre Geschichte näherbringen. Die ersten sieben stehen bereits auf ihrem Posten, die nächsten zehn sollen im kommenden Jahr folgen.
In Polen kennt jedes Kind die Legende vom Drachen in der Wawel-Höhle unter dem Königsschloss. Während der Regentschaft des mythischen Stadtgründers Krak forderte der Drache jede Woche eine Jungfrau zum Fressen. Besiegt wurde er vom Schuster Skuba, der dem Ungetüm ein mit Schwefel gefülltes Schaf vorwarf. Darauf habe der Drache in seinem unbändigen Durst die Weichsel leer getrunken und sei geplatzt. Und der Schuster erhielt die Tochter des Königs zur Braut.
Anders als ihr mythisches Vorbild handelt es sich bei den neuen, kleinen Bronzestatuen eher um freundliche Exemplare der Drachenart. Weder fressen sie junge Menschen, noch speien sie Feuer. Sie kommen als Tourist, Maler, Fischer oder als kleiner Drache mit Flugdrachen daher. Geschaffen wurden sie von Jan Tutaj und Jacek Dudek von der Krakauer Akademie der Schönen Künste und inspiriert wurden sie von den Zeichnungen von Polens bekanntestem Karikaturisten Andrzej Mleczko.