Ab April 2024 können Gäste der Hansestadt Wismar mit einem Elektro-Fahrgastschiff auf die Insel Poel reisen. Möglich macht das die bereits in Wismar ansässige Reederei Adler-Schiffe, die das fünf Millionen Euro teure Schiff in See stechen lässt.
Gebaut wird das von der Reederei als „ein wegweisendes Projekt“ bezeichnete Schiff mit einer Batterieleistung von 1.440 Kilowattstunden auf der Lux-Werft in Niederkassel. Von dort aus wird es auf eigenem Kiel über die Schelde und das Ijsselmeer in die Nordsee und durch den Nord-Ostsee-Kanal rund 1.000 Kilometer weit bis nach Wismar in sein künftiges Einsatzgebiet fahren.
Das 32 Meter lange Schiff bietet Platz für 250 Passagiere und 50 Fahrräder. Künftig soll es dreimal täglich je Richtung verkehren. Damit verbindet die Reederei auch das Ziel, den Fahrradtourismus in der Region zu fördern. Es besteht somit die Möglichkeit, mit dem Fahrrad eine Strecke zu fahren und den anderen Teil per Schiff. Das ist, so Adler-Geschäftsführer Sven Paulsen, eine Idee, die auf Nachhaltigkeit und Emissionsfreiheit setzt. Umfragen hätten gezeigt, dass das Konzept auf Wünschen der Gäste nach mehr Nachhaltigkeit basiere.
Bei einer Reisegeschwindigkeit von 16 Kilometern pro Stunde wird das E-Schiff auch über Solarzellen auf dem Freideck grünen Strom erzeugen. Der Reederei zufolge liegt der Bau des Schiffes im Zeitplan, mit fertiggestelltem Rumpf, Lackierung, Maschinenanlage und Batterien. Außerdem sollen in Wismar und in Kirchdorf auf der Insel Poel E-Ladestationen errichtet werden.
Die Reederei führt bereits seit Jahren Schiffs-Rundfahrten von Wismar aus nach Poel durch. Dabei haben Fahrgäste die Möglichkeit, die 2002 zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt von der Seeseite aus zu besichtigen. Während der Fahrt wird auch der Überseehafen und das Holzterminal sowie die längste Seebrücke in Mecklenburg im Seebad Wendorf passiert, bevor es auf der Wismarbucht in Richtung der Insel Poel weitergeht.
Die Rückfahrt führt vorbei am denkmalgeschützten Fischerdorf Hoben, der Meerestechnikwerft mit einer der größten Dockhallen Europas und dem alten Werfthafen. Verbunden ist die etwa einstündige Rundfahrt durch ausführliche Erläuterungen des Kapitäns.