Es ist kaum vorstellbar, dass die Weihnachtszeit ohne Elsässer Weihnachtsmärkte, ohne Lothringer Sankt-Nikolaus-Traditionen oder dem alljährlichen Event „Habit de Lumière“ in der Champage auskommen muss. Der Osten Frankreichs ist bekannt für traditionsreiche Weihnachten – hauptsächlich durch bezaubernde Events. Das ansäßige Handwerk bietet aber Alternativen in Form von originellen Geschenkideen.
Herzog Leopold von Lothringen orientierte sich stark an der französischen Staatsorganisation, weshalb er Handel und Gewerbe mit der Gründung von Manufakturen förderte. Ob er der Vater lothringischen Handwerks ist, steht offen. Fayence aus Lunéville, seiner Residenzstadt, genießt jedenfalls traditionelles Renomme. Die königliche Fayence-Manufaktur von Lunéville-Saint Clément produziert heute barocke wie zeitgenössische Serien. Dazu gesellt sich die spezielle Emaille-Technik auf Fayence, die 1872 in Longwy ihren Ursprung fand. Im „Château de la Faïencerie“ in Herserange befindet sich ein Museum sowie die Emaillemanufaktur „Manufacture d’Emaux de Longwy Saint-Jean l’Aigle“. Die Geheimnisse der ausschließlich handbemalten Emaux de Longwy werden dort unter der Leitung eines Meilleur Ouvrier de France (Bester Handwerker Frankreichs) lebendig gehalten. Zu den Kreationen der Manufaktur gehören auch die vergoldeten Majolika-Weihnachtsbaumkugeln, die von Hand emailliert werden.(www.emauxdelongwy.com – www.saintjeanlaigle.com)
Tonwaren aus dem Elsass sind laut Bodenfunden seit der Bronzezeit bekannt. Verantwortlich sind die dicken Lehmschichten beim Haguenauer-Wald. Seitdem Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1147 den lokalen Töpfern die Ausbeutungsrechte an den Lehmgruben im kaiserlichen Jagdrevier bewilligte, ist die Töpfertradition auch urkundlich belegt. Ursprünglich werden in den verschiedenen Formen vor allem typische Elsäßer Gerichte hergestellt, wie der weltbekannte Hefegugelhupf oder der Baeckeoffe-Eintopf. Mittlerweile gibt es weitere und zeitgemäße Kreationen wie Kuchenformen, Schüsseln, ganze Geschirrsets oder auch Vasen und dekorative Elemente für Haus und Garten. Wenn ein Rundgang zu den rund 15 Werkstätten sicherlich mehr Lokalkolorit bietet, trumpfen Töpferwaren aus Soufflenheim auch unter dem Weihnachtsbaum. Bei vielen Werkstätten kann man online bestellen und den Liebsten damit eine Freude bereiten. (https://www.siegfriedburger.fr/)
Das „Biscuit Rose“ aus Reims, gibt es ganzjährig und es wird vorzugsweise zu Champagner genossen. Da Feinschmecker den Nektar der Könige vielfach über die Festtage genießen, sollte man nicht vergessen die „Biscuit Rose“ der Konditorei Fossier mitzubestellen. Sehr weihnachtlich wird es mit Lebkuchen. Die französische Art davon gleicht eher einem Gewürzbrot. Mireille Oster aus Straßburg ist bekannt für Ihre Lebkuchenkreationen. Wer in der Stadt weilt, sollte unbedingt bei ihr vorbei schauen. Ihre Kreationen gibt es auch online zu bestellen. In Lothringen steht hingegen der fladenartige Honiglebkuchen unmittelbar mit Sankt-Nikolaus in Verbindung und ziert ab November die Schaufenster der Konditoren. Nicolas Génot vom Traditionshaus „La Maison des Soeurs Macarons“ in Nancy gestaltet die Lebkuchen in Bischofsform, verziert mit einer Papierillustrationen aus Epinal. In der Imagerie d’Epinal werden seit über 220 Jahren Illustrationen auf Papier gedruckt, die man auf Nikolauslebkuchen findet. Sie ist allgemein für edle Illustrationen bekannt, die sich als gerahmtes Bild verschenken lassen. (www.fossier.fr- www.mireilleoster.com – www.macaron-de-nancy.com – www.imagesdepinal.com)
Von diesem Jahr möchten sicher viele schnellstens Abschied nehmen. Wenn schon verabschieden, dann mit Stil. Das Champagnerhaus Joseph Perrier aus Châlons-en-Champagne bietet dazu die edlen Tropfen an, die es dazu unbedingt braucht. 1825 vom Namensgeber gegründet ist Champagne Joseph Perrier ein traditionelles Familienunternehmen in der Hand der 6. Generation. Einzigartig sind die ebenerdigen Kreidekeller, oberhalb des Hauses in einen Hügel gegraben. Sie stammen aus der gallo-römischen Spätantike und bieten den diversen Cuvées drei bis fünf Jahre beste Reifung. Das natürliche Kellergewölbe zieht sich durch satte 3 Kilometer, während Temperatur und Lüftung von kleinen kaminartigen Öffnungen natürlich reguliert wird. Bei einem Besuch lassen sich die Kreidekeller besichtigen. Bis das wieder möglich ist, können Genießer die edlen Cuvées schon online bestellen, damit sie bis zum Jahresende eine neue Kellerheimat gefunden haben. (https://www.josephperrier.com/en/home/)