Der Barranco de Santiago ist eine der beeindruckendsten Schluchten auf der Insel La Gomera und verläuft im Süden der Insel in der Nähe der Gemeinde Alajeró. Diese tief eingeschnittene Schlucht bietet eine dramatische Kulisse, die für Wanderer und Naturliebhaber gleichermaßen faszinierend ist. Geformt durch vulkanische Aktivität und Erosion, erstreckt sich der Barranco de Santiago von den Hochebenen der Insel bis hinunter zur Küste bei Playa de Santiago, einem beliebten Fischerdorf und Strandort.
Die Landschaft des Barranco de Santiago ist von tiefen Schluchten, zerklüfteten Felsen und terrassierten Feldern geprägt, die typisch für La Gomera sind. Die steilen Klippen und Felswände bieten beeindruckende Ausblicke und schaffen ein Gefühl von Abgeschiedenheit und Wildheit. Entlang der Schlucht gibt es zahlreiche endemische Pflanzenarten, darunter verschiedene Sukkulenten, Wolfsmilchgewächse und Kakteen, die sich an die rauen Bedingungen angepasst haben.
Der Barranco de Santiago ist auch ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten, darunter der Turmfalke und verschiedene Kanarienvögel. Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, da die Schlucht eine vielfältige Flora und Fauna sowie spektakuläre Panoramen bietet.
Der Barranco de Santiago ist ein sehr beliebtes Ziel für Wanderer und Outdoorfans – die Route El Barranco de Santiago wird häufig sogar als eine der schönsten Wanderstrecken auf La Gomera überhaupt bezeichnet. Es gibt aber mehrere Wanderwege, die durch die Schlucht führen und sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Wanderer geeignet sind. Besonders reizvoll ist eine Wanderung entlang des Barrancos hinunter nach Playa de Santiago, wo man die herrliche Küste und das kristallklare Wasser genießen kann. Einer der bekannten Wanderwege führt durch den Barranco bis hin zum Garajonay-Nationalpark, was die Möglichkeit bietet, die abwechslungsreiche Landschaft von üppigen Lorbeerwäldern bis hin zu trockenen, vulkanischen Zonen zu erleben.
Der Barranco de Santiago hat auch eine kulturelle Bedeutung für die Insel. Früher nutzten die Einwohner die Schluchten und Täler als landwirtschaftliche Flächen, um auf terrassierten Feldern Obst, Gemüse und Getreide anzubauen. Diese traditionellen Anbaumethoden sind noch heute sichtbar und zeugen von der engen Verbindung der Menschen mit der Natur.