Ausstellung „Barbizon. Wiege der modernen Landschaftsmalerei“ im Kunstmuseum Schwaan

Das Haus von Théodore Rousseau, Georges Gassis
Das Haus von Théodore Rousseau, Georges Gassis. © Musée Départemental des peintres de Barbizon

Am 16. November 2024 wird im Kunstmuseum Schwaan die Ausstellung „Barbizon. Wiege der modernen Landschaftsmalerei“ eröffnet. Barbizon ist ein kleines Dorf am Rand des Waldes von Fontainebleau rund 60 Kilometer südlich von Paris. „Barbizon gilt mit dem Gründungsjahr um 1830 als die erste Künstlerkolonie in Europa“, sagte die Leiterin des Kunstmuseums, Annette Winter-Süß. Die Kolonie sei von Künstlern gegründet worden, die von Paris kommend die Natur gesucht haben, um dort im Freien malen zu können. Auch französische Könige seien von der idyllischen Natur beeindruckt gewesen.

Barbizon werde als die Wiege der modernen Landschaftsmalerei angesehen und wurde auch unter dem Namen „Schule von Barbizon“ bekannt. Die Künstler dieser Schule propagierten eine realistische Sicht auf die Landschaft, bekannt als „paysage intime“. In den späten 1860er-Jahren hätten junge französische Künstler wie Claude Monet (1840- 1926), Pierre-Auguste Renoir (1841-1919) und Alfred Sisley (1839-1899) den Wald von Fontainebleau besucht, um die Landschaft zu malen und entwickelten in den 1870er-Jahren den Impressionismus.

Die Schwaaner Ausstellung zeigt nun 40 Werke von herausragenden Künstlern der Kolonie, die erstmals Frankreich verlassen werden. Sie bietet damit die seltene Gelegenheit, in die Welt von Barbizon einzutauchen, wie Winter-Süß berichtete. Allen Werken sei gemein, dass sie beste Beispiele für die Landschaftsmalerei sind.

Zu sehen seien beispielsweise Werke von Jean-François Millet (1814-1875) und Théodore Rousseau (1812-1867), zwei der Hauptvertreter der Künstlerkolonie Barbizon. Ihre Gemälde würden etwa im Pariser Musée d´Orsay oder im Louvre gezeigt. Auch Jean-Baptiste Camille Corot (1796-1875), Narcisse Diaz de la Peña (1807-1876) oder Charles-François Daubigny (1817-1878) gehörten zu den Künstlern, deren Gemälde in Schwaan zu bewundern sind.

Inzwischen gebe es in ganz Europa mehr als 40 Künstlerkolonien, die Kolonie in Schwaan sei rund 50 Jahre nach Barbizon gegründet worden. Neben dieser gemeinsamen Kunstgeschichte verbinde die beiden Kommunen seit zwei Jahren eine Städtegemeinschaft. Anfang Oktober seien sechs Künstlerinnen und Künstler aus dem Landkreis beziehungsweise der Hansestadt Rostock erstmals nach Barbizon zu einem Austausch gereist, berichtete die Museumschefin. Sie hätten die Gelegenheit genutzt, um in der Gemeinde und dem naheliegenden Wald von Fontainebleau der Landschaftsmalerei unter freiem Himmel nachzugehen. „Wir wollen noch auf anderen Gebieten Gemeinsamkeiten suchen und die gemeinsame Identität vor allem für junge Menschen erlebbar machen“, sagte Winter-Süß. Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar 2025 zu sehen.

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