Die Schweden lieben ihre Natur und sehen es gerne, wenn auch Besucher die Landschaft schonen und respektieren. Oder besser noch, die Landschaft nach der Abreise in einem besseren Zustand als vorher zu hinterlassen. Während nachhaltiges Reisen darauf abzielt, die negativen Auswirkungen des Tourismus zu minimieren oder zu neutralisieren, strebt regeneratives Reisen an, einen „positiven Abdruck“ zu hinterlassen. So können unsere nachfolgenden Generationen die gleichen Orte genießen, die wir einst genossen haben. Nur in einem viel besseren Zustand. Egal ob durch die Wahl einer klimapositiven Unterkunft oder das aktive Mitwirken durch unterschiedliche Aktivitäten. Einige schwedische Veranstalter bieten statt nur nachhaltiger sogar klimapositive Aktivitäten an, mit denen man der Umwelt aktiv etwas Gutes tut. Fünf Beispiele für Unternehmungen mit extra gutem Gewissen.
1. Paddeln für ein sauberes Meer
In der westschwedischen Region Bohuslän lädt das Unternehmen Skärgårdsidyllen Kayak & Outdoor im Mai zum Frühjahrsputz an der Küste ein. Die Teilnehmer stechen bei Grebbestad mit Kajaks, SUP-Boards und kleinen Freizeitbooten in See und begeben sich auf die Suche nach angeschwemmtem Plastikmüll und anderen Abfällen. Der Einsatz wird mit einer schwedischen ”Fika”-Pause belohnt. Ähnliche Veranstaltungen in kleinerem Rahmen gibts auch zu anderen Terminen.
https://www.skargardsidyllen.se/en/ocean-clean-up/
2. „Ploggen“: Laufen & Müll aufsammeln
Der schwedische Laufexperte Erik Ahlström hat sich vor ein paar Jahren den Begriff „plogga“ einfallen lassen, der aus den schwedischen Wörtern für Joggen („jogga“) und Aufsammeln („plocka“) zusammengesetzt ist. Dabei kommen Läufer – aber auch Radfahrer, Skateboarder und Paddler – zusammen, um beim Sporteln unterwegs ordentlich Müll einzutüten. Weil 85 % der Abfälle irgendwann ins Meer wehen, ist der Einsatz an Land genauso wichtig wie zu Wasser. Die Bewegung hat weltweit schon viele Anhänger gefunden.
https://www.plogga.se/en/
3. Klimapositiv übernachten bei Lindeborgs
In der Nähe von Stockholm und Nyköping, in der Region Sörmland, liegt die Unterkunft Lindeborgs Eco Retreat. Dort genießen die Gäste nicht nur leicht zugängliche Natur in der Nähe, sondern sie tun der Umwelt mit ihrem Besuch etwas Gutes, indem sie ihren CO2-Fußabdruck verringern. Das innovative Heizsystem nutzt Biomasse aus dem Wald, um auf klimapositive Weise Wärme und Biokohle zu erzeugen. Einfach ausgedrückt: Je mehr geheizt wird, desto mehr freut sich die Umwelt. Aber auch der Rest der Anlage – von der Dusche bis zu den Baumaterialien – ist nachhaltig und umweltfreundlich.
https://www.en.lindeborgs.com/
4. Muschelsafari: auf den Spuren der natürlichen Saubermacher
Im westschwedischen Küstenort Ljungskile nimmt Fischer und Muschelzüchter Janne Bark die Gäste auf seinem Boot mit hinaus aufs Meer. Miesmuscheln, Pfahlmuscheln und Austern sind echte Wohltäter für das Meer, weil sie Schadstoffe filtern. ”Eine zwei Jahre alte Muschel filtert fünf Liter Wasser pro Stunde. Ein Kilo Muscheln schafft 6.000 Liter am Tag – das ist eine Superkläranlage“, schwärmt Janne. Dank des hohen Anteils an Eiweiß sind sie außerdem gesund für die Menschen. Mit seinen Muschelbänken sorgt er dafür, dass das Ökosystem in der Bucht stabil bleibt und den Leuten das Superfood nie ausgeht.
https://www.musselbaren.se/english/ljungskile/#expeditions
5. Icebug: Wanderschuhe ohne CO2-Fußabdruck
Die Firma Icebug aus Göteborg steht seit 2001 für Wanderschuhe, die der schwedischen Natur zu jeder Jahreszeit gewachsen sind. Im Winter geben Spikes extra Halt auf vereisten Wegen. Seit 2018 folgt das Familienunternehmen den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und kann seit einigen Monaten eine positive Klimabilanz vorweisen. Die Produkte sind über den deutschen Onlineshop erhältlich.
https://icebug.de/