Die tscherkessische Gemeinde Kfar Kama wird von der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) als erstes israelisches Dorf in die Liste der für 2022 empfohlenen Touristenorte aufgenommen. Das Dorf im unteren Galiläa wurde vor über 150 Jahren von muslimischen Tscherkessen aus dem Kaukasus gegründet und hat sich der Pflege des kulturellen Erbes verpflichtet. Die touristische Infrastruktur des Ortes wurde mit Unterstützung des israelischen Tourismusministeriums behutsam erneuert.
Kfar Kama wartet mit einer besonderen Architektur auf und beherbergt ein volkskundliches Museum. Zudem pflegt man das Brauchtum in Tanzaufführungen und Festen. Kulinarisch und historisch Interessierte finden hier kulturtypische Restaurants und eine Molkerei, die Workshops zur Käseherstellung anbietet. Bei den Führungen durch das Dorf gewährt man Besuchern wie auf einer Zeitreise Einblicke in eine andere Lebenswelt.
Die Liste der besten Tourismusdörfer, in die Kfar Kama nun aufgenommen wurde, ist eine weltweite Initiative der UNWTO. Mit der Auszeichnung werden ländliche Reiseziele gewürdigt, die den Tourismus als Motor für Entwicklung und neue Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten begreifen und gleichzeitig gemeinschaftsbezogene Werte und Produkte bewahren und fördern. Die Initiative zeichnet außerdem Dörfer aus, die sich für Innovation und Nachhaltigkeit in all ihren Aspekten – wirtschaftlich, sozial und ökologisch – einsetzen und sich auf die Entwicklung des Tourismus im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung konzentrieren. Für den prestigeträchtigen Titel als UNWTO-Tourismusdorf wurden 130 Anträge aus 57 Ländern eingereicht. Die finale Liste der Tourismusdörfer des Jahres 2022 wird am 20. Januar 2023 bekanntgegeben.