Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel, hatte auch das Tel Aviv Museum of Art (TAMA) geschlossen. Ausstellungen, die erst wenige Tage zuvor eröffnet worden waren, blieben in den letzten sieben Wochen leer und stumm. Nun öffnet das Museum seine Türen wieder für die Öffentlichkeit.
Mit seiner Wiedereröffnung zeigt das TAMA mehrere Ausstellungen, die nach dem 7. Oktober mit zusätzlichen Bedeutungsebenen aufgeladen sind. Israel hat sich durch das Trauma verändert, und wir betrachten es nun mit anderen Augen. So zeigen die Werke von Ilya & Emilia Kabakov eindrucksvoll künstlerisches Schaffen im Schatten einer bedrückenden Realität. Amos Gitai zeigt in seiner Installation „Kippur, War Requiem“ Szenen und Bilder des Jom-Kippur-Krieges, der am 6. Oktober 1973 begann. „Mouthful“ von Roni Taharlev thematisiert unsere akzeptierten Wahrnehmungen angesichts des starken und gleichzeitig verletzlichen weiblichen Körpers und bringt uns zurück zur Suche nach einer menschlichen Stimme und ihrer Wiederentdeckung.
Direktorin Tania Coen-Uzzielli erklärt: „Kunst hat die einzigartige Kraft, komplexe Zusammenhänge zu reflektieren und auch in Krisenzeiten ein kritisches Bewusstsein zu wecken. Manchmal hat sie sogar eine prophetische Kraft. Der Zugang zum Museum über den Platz, der zum ‚Platz der Entführten und Vermissten‘ wurde – ein Raum, der sowohl mit Trauer als auch mit Hoffnung aufgeladen und gesättigt ist – unterstreicht die direkte Verbindung zwischen dem Innen und dem Außen. Die Tore des Museums stehen seinen Besuchern wieder offen, einschließlich der Galerien. Ich lade Sie zu einer Erfahrung ein, die nicht losgelöst von unserer Realität ist und dabei Trost, Kontemplation und Inspiration bietet. Der französische Künstler Edgar Degas sagte einmal, ‚Kunst ist nicht das, was der Künstler sieht, sondern das, was er andere sehen lässt‘.“