Global gedacht: Das Lenbachhaus in München
Eine gemeinsame Sprache schaffen, unabhängig von Bildung und Nationalität. So lautete einer der Leitgedanken der Künstlervereinigung Blauer Reiter, die sich ca. 1911 als einer der ersten transnationalen Künstler*innenkreise etablierte. Im Rahmen der Sonderausstellung „Gruppendynamik. Der Blaue Reiter“ im Lenbachhaus in München wird diese nonverbale, internationale Sprache bis 5. März 2023 anhand von Werken von u. a. Gabriele Münter, August Macke und Alfred Kubin entdeckt. Besucher erleben dabei eine Reise durch die Welt und ihre Kulturen. Denn auch mit japanischen Holzschnitten, bayerischer Volkskunst und zeitgenössischer Musik lassen sich geistige, soziale und politische Verbindungen zu den Ideen und Motiven der Avantgardisten ziehen (www.lenbachhaus.de).
Vis-à-Vis mit Kandinsky und Co.: Das Franz Marc Museum in Kochel am See
Oberhalb des Kochelsees hat das Franz Marc Museum einen wunderbaren Platz für die Werke seines Namensgebers und seiner Künstlerkollegen des Blauen Reiters gefunden. Die Vision der Vereinigung: Eine neue Kunst erschaffen, Menschen emotional berühren und damit die Welt verändern. Doch welche Persönlichkeiten stecken hinter diesen damals revolutionären Gedanken? Die Sonderausstellung „Ich bin mein Stil. Künstlerbildnisse im Kreis von Brücke und Blauem Reiter“ beschäftigt sich bis 3. Oktober mit der Frage, wer die Mitglieder der beiden Künstler*innengruppen tatsächlich waren und welches Selbstverständnis sie von sich hatten. Und zeigt neben Selbstporträts auch Bildnisse, die Klee, Kandinsky oder Münter gegenseitig voneinander malten (www.franz-marc-museum.de).
Wo Expressionisten Farbe bekennen: Das Buchheim Museum in Bernried
Direkt am Starnberger See, inmitten einer weitläufigen Parkanlage, präsentiert das Museum der Phantasie von 10. Juli bis 7. November „Die Farben der Avantgarde“. Die Farbe ist zentrales Mittel der malerischen Revolution der Expressionisten. Sie ist nicht Abbild der Realität, vielmehr soll sie beim Betrachter eine subjektive Wirkung hervorrufen und ihn emotional berühren. Zu sehen sind unter anderem Bilder von Modersohn-Becker, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Heckel, Pechstein, Nolde, Jawlensky und Beckmann. Nach dem Kulturprogramm lockt der romantische Museumspark, wo sich Besucher in einem der gelben Liegestühle entspannen und den Blick auf den Starnberger See genießen. Tipp: Mit dem Schiff ins Museum – jährlich von April bis Oktober legen die Linienschiffe der Bayerischen Seenschifffahrt in Bernried an. Badehose nicht vergessen! (www.buchheimmuseum.de)
Von Kopffüßern, Kritzeleien und Kunstwerken: Das Schloßmuseum Murnau
Phantasiewelten, spontane Striche und Farben, Gleichgültigkeit gegenüber Größenverhältnissen. Was Kinder wie von selbst in ihre Zeichnungen stecken, inspiriert Künstler damals wie heute zu zwangloser Kreativität. Gabriele Münter und Wassily Kandinsky besaßen eine mehr als 200 Blätter zählende Sammlung solcher Kinderzeichnungen, die ihr Schaffen nachhaltig prägte. Von 29. Juli bis 7. November wird im Schloßmuseum Murnau im Rahmen von „Punkt, Linie, Fläche. Die Kinderzeichnung und der Expressionismus“ für Besucher deutlich, was beispielsweise auch Paul Klee, Asger Jorn und Arnulf Rainer von Kindern und ihrer unbeschwerten Kunst lernen konnten (www.schlossmuseum-murnau.de).
Töpfern, Sticken, Schnitzen: Expressionistisches Kunsthandwerk im Museum Penzberg
Kunst ist mehr als nur Malerei, sie umfasst das gesamte Leben. Das wussten auch Fifi Kreutzer, August und Helmuth Macke, Heinrich Nauen, Franz Marc oder Ernst Ludwig Kirchner, die die expressionistischen Ideen in ihre handwerklichen Arbeiten transponierten. Von 7. August bis 1. November erfahren Besucher bei der Sonderausstellung „Ringsum Schönheit. Campendonk, die Expressionisten und das Kunsthandwerk“ im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk, dass die Künstler und Künstlerinnen der Avantgarde auch Töpfern, Schnitzen oder Sticken als gleichwertige Kunstform ansahen. Im Fokus der Ausstellung: Heinrich Campendonk und das Kunstgewerbe vor und nach dem Ersten Weltkrieg (www.museum-penzberg.de).
MuSeenKarte Expressionismus
Mit der MuSeenKarte zahlen Besucher im ersten Ausstellungshaus den regulären Eintrittspreis und erhalten danach auf die weiteren Museen der MuSeenLandschaft je 1,50 Euro Rabatt. Den Kultur-Joker gibt’s kostenlos bei den beteiligten Museen.