Der bisher 30 Villen umfassende Binzer Villen-Rundgang ist kürzlich auf 64 Standorte erweitert worden. Damit haben Gäste einmal mehr die Möglichkeit, die so genannte Bäderarchitektur im größten vorpommerschen Ostseebad Binz zu erkunden. Dahinter verbirgt sich ein Stil-Mix, der von Klassizismus über Neobarock bis hin zum Jugendstil reicht und durch Loggien, Erker, offene Balkone aus Holz oder Metall, Türmchen und filigrane Veranden gekennzeichnet ist und ins Auge sticht. Unter villen.binz.de findet sich eine Fülle historischer Daten zu den einzelnen Gebäuden und deren Nutzung im Zeitablauf. Zahlreiche Abbildungen erhöhen den Informationsgehalt für alle, die Binz auf dem virtuellen Weg erkunden wollen.
Zugang zu diesen Informationen gibt es auch über das Scannen der QR-Codes, die vor Ort an den Häusern zu finden sind. Metergenau werden Gäste von einem Objekt zum nächsten geleitet. Wer den gesamten Rundgang zu Fuß erleben will, hat am Ende etwa 8.000 Schritte vollbracht und ist um Wissenswertes rund um die Geschichte des Seebades reicher. Zu den üblichen, von Zeitgeschehen, Mode und Eigentümerfantasien beeinflussten Namenswechseln, gibt es zu vielen Häusern auch die eine oder andere unerwartete Anekdote zu entdecken. So ist zum Beispiel von Soldaten zu lesen, die für ein Porträtbild zu Pferd direkt in das Fotoatelier des Hauses Zobler ritten. Die Villa Salve an der Strandpromenade blickt hingegen auf eine Geschichte als Tagungsort einer Freimaurer-Loge zurück und wurde später als Sanatorium für Kinder sowie Kindergarten genutzt. Als Hotel beherbergte es bereits bekannte Politiker und Staatsoberhäupter aus dem In- und Ausland.
Wer den realen Rundgang wählt, hat auch den Vorteil der aktiven Bewegung an der frischen Ostseeluft. Zudem können Teilnehmende anschließend in Cafés oder Restaurants einkehren. Ausführlichere Informationen zu den Bäderarchitektur-Bauten bieten ebenfalls die jeweils mittwochs ab 10:00 Uhr stattfindenden Ortsführungen mit dem Haus des Gastes in der Heinrich-Heine-Straße 7 als Startpunkt.