Unter dem Titel „Skizzenhaft“ lädt das Ostseebad Binz im September zu geführten Kreativausflügen auf den Spuren von Caspar David Friedrich (1774-1840) ein. Zwischen dem 1. und 24. September 2024 können jeweils maximal 16 Teilnehmende jeden Sonntag, Montag und Dienstag unter Anleitung der Künstlerin Rike Übermuth ihre Empfindungen in Skizzen und Farbstudien auf Papier und kleinen Leinwänden festhalten. Treffpunkt für die etwa dreistündigen Touren ist immer um 16:00 Uhr der Müther-Turm an der Strandpromenade. Eine Vorabbuchung sei notwendig, hieß es.
Hintergrund der Idee zu den kreativen Exkursionen mit einer Länge von etwa drei Kilometern sei das diesjährige Jubiläumsjahr von Caspar David Friedrich, berichtete Übermuth. Die Wanderung führe entlang der Steilküste und der sogenannten Teufelsschlucht, einem Wanderweg, der sich in das Hochufer einschneidet. „Es ist eine romantische Kulisse.“ Auch Caspar David Friedrich habe viele Naturstudien, Zeichnungen und Aquarelle von der Steilküste und vom Meer, angefertigt. „Die Teilnehmenden sind eingeladen, sich in die Stimmung und die Landschaft hineinzufühlen.“
Deshalb sei auch die Zeit der Kurse so gewählt worden, dass am Ende die blaue Stunde mitgenommen werden kann. Das sei die Zeitspanne, wenn die Sonne sich so weit unterhalb des Horizonts befindet, dass das blaue Lichtspektrum dominiert: „Die ganze Umgebung ist dann in ein magisches, tiefblaues Licht getaucht“, sagte die Künstlerin. Die Reflexion durch das Meer erzeuge eine besonders eindrucksvolle Wirkung. Es gehe darum, die Naturverbundenheit zu fühlen und zuzulassen und diese Erfahrung auszudrücken.
„Die Leute sollen sich ausprobieren, der Natur hingeben und mit Bleistift und Aquarellen ihre Eindrücke festhalten – ganz ohne Handy.“ Es gebe keinen Erfolgsdruck, keinesfalls würden die Ergebnisse als richtig oder falsch bewertet.
Die Materialien würden gestellt, könnten aber auch gerne mitgebracht werden. Es sei allerdings nicht sinnvoll, eine große Staffelei mitzubringen, da der Weg doch über sehr holpriges Gelände führe. Rike Übermuth ist interdisziplinär tätig und arbeitet eigenen Angaben zufolge an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst und Perfomance Art.