Im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, zwischen dem Schweriner See und der Müritz gelegen, werden die Angebote zur Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels immer weiter ausgebaut. Dazu gehöre unter anderem das Paddeln im Mondschein auf dem Loppiner See, dem Goldberger See oder auch dem Woseriner See, wie der Leiter des Naturparks, Ralf Koch, sagte. Die Saison der Sternengucker beginne im Herbst, wenn die Nacht früher hereinbricht. Dann könnten die Führungen auch zu einer für alle erträglichen Zeit beginnen und hätten eine entsprechende Dauer.
Großer Beliebtheit erfreuten sich die geführten Sternenspaziergänge. Dabei gehe es beispielsweise um die Erklärung von Sternenbildern oder die zahlreichen Mythen, die sich um die Himmelskonstellationen ranken. Inzwischen gebe es acht zertifizierte Sternenführer, die den Gästen nicht nur die Sterne zeigen, sondern auch Einblicke in die Natur geben. Dazu gehöre unter anderem die Beobachtung von Fledermäusen. Im Naturpark seien mittlerweile zehn Beobachtungsplätze mit speziellen Liegen eingerichtet worden, wo man entweder alleine oder auch unter Anleitung den nächtlichen Himmel beobachten kann, sagte Koch.
Unterdessen schreiten die Vorbereitungen zur Zertifizierung des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide als Sternenpark der International Dark Sky Association (IDA) voran. „Wir sind dabei, die letzten Bedingungen zu erfüllen, die die IDA uns gestellt hat“, berichtete Koch. Dabei gehe es insbesondere um die Sternenpark-konforme Beleuchtung in den 19 Gemeinden im Naturpark. Die neuen Lampen sollten Licht nur dorthin lenken, wo es gebraucht wird und nicht über die Horizontale in den Nachthimmel abstrahlen. Das eher orange und nicht grellweiße Licht sollte frei von ultravioletter Strahlung sein. „Das ist für den Menschen angenehm und lockt besonders wenig Insekten an.“
Koch rechnete damit, dass die Umstellung spätestens im Herbst kommenden Jahres vollzogen sein wird. Die Gemeinden Nossentiner Hütte hätte bereits in den 1990er Jahren ihre Beleuchtung umgestellt. „Das war schon sehr fortschrittlich“, erklärte Koch. Auch wenn damals noch nicht auf Abstrahlung in die Höhe oder die Farbtemperatur geachtet worden sei.
Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und damit auch der künftige Sternenpark hat eine Größe von 355 Quadratkilometern und umfasst Teile der Landkreise Ludwigslust-Parchim, Rostock und Mecklenburgische Seenplatte. „Wir haben die besten Voraussetzungen für einen optimalen Sternenpark“, ist Koch überzeugt. So sei die Bevölkerungsdichte mit neun Einwohnern pro Quadratkilometer extrem gering. „So eine dünn besiedelte Landschaft findet man in ganz Mecklenburg-Vorpommern kaum mehr.“