Auch im zweiten Jahr der Pandemie musste die Campingbranche einen Rückgang bei den Übernachtungen verbuchen. Das hat eine Auswertung des Campingportals www.camping.info, das mit jährlich über 40 Millionen Seitenaufrufen und mehr als 23.000 eingetragenen Campingplätzen zu den führenden europäischen Informationsquellen für Campingurlaube zählt, auf Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamtes ergeben. 2021 verzeichneten die Campingplatzbetreiber in Deutschland 32.937.634 Nächtigungen, was einen Rückgang von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmacht. Im Vergleich zum Rekordjahr 2019 mit 35,8 Millionen Übernachtungen liegen die Einbußen bei rund acht Prozent. Für das aktuelle Jahr ist die Campingbranche sehr positiv gestimmt. Auch neue Rekorde werden erwartet.
Maximilian Möhrle, Geschäftsführer des Reise- und Buchungsportals camping.info mit Sitz in Berlin, rät Campingurlaubern rechtzeitig den gewünschten Campingplatz zu reservieren. „Vor allem in den Sommermonaten sind die beliebten Campingplätze rasch ausgebucht“, weiß Möhrle aus vielen Gesprächen mit Campingplatzbetreibern. „Der Trend zu naturnahen Urlauben ist nach wie vor ungebrochen. Das sehen wir anhand der Zugriffszahlen auf unserem Campingportal sowie an den Zulassungsstatistiken bei Reisemobilen und Caravans.“
Immer mehr Freizeitfahrzeuge befinden sich auf den Straßen Deutschlands, deren Besitzer vor allem in den Sommermonaten auf der Suche nach Stellplätzen sind. Der Bestand an Freizeitfahrzeugen wuchs im letzten Jahr um 7,6 Prozent. Aktuell sind in Deutschland 1.503.351 Freizeitfahrzeuge – 756.117 Reisemobile (+12,1 Prozent) und 747.234 Wohnwagen (+ 3,4 Prozent) – zugelassen. Bereits im vergangenen Jahr 2021 konnte die Campingbranche im August einen Rekord von 9,5 Millionen Übernachtungen verzeichnen.
Bayern und Schleswig-Holstein profitierten von den frühen Öffnungsstrategien / Dickes Minus durch Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz
Mit 6,1 Millionen Nächtigungen und einem Zuwachs von knapp neun Prozent ist Bayern das gefragteste Camping-Bundesland in Deutschland. Dahinter folgen die Bundesländer Schleswig-Holstein (5,3 Mio., + 14 Prozent) sowie Mecklenburg-Vorpommern (4,8 Mio., – 13 Prozent) und Niedersachsen (4,8 Mio., + 4,4 Prozent). Bayern und Schleswig-Holstein profitierten von den frühen Öffnungsstrategien der Länder. Aufgrund der Hochwasserkatastrophe im Juli gab es in Rheinland-Pfalz nur 1,9 Mio. Nächtigungen, was einem Minus von 29 Prozent entspricht.
Am beliebtesten sind Deutschlands Campingplätze bei den inländischen Gästen. Mit 95 Prozent ist der Anteil an deutschen Campern außerordentlich hoch. Der Rückgang bei Nächtigungen von Gästen aus dem Ausland betrug im letzten Jahr 24,5 Prozent (1,6 Mio. Nächtigungen). Die beliebtesten Campingplätze laut aktuellem camping.info Award 2022 sind Campingpark Kühlungsborn, Rosenfelder Strand Ostsee Camping und Campingplatz Ecktannen.
Campingübernachtungen 2021:
Deutschland: 32.937.634 Übernachungen, – 2,99 %
1. Bayern: 6.127.491 Übernachtungen, + 8,92 %
2. Schleswig-Holstein: 5.334.511 Übernachtungen, + 14,29 %
3. Mecklenburg-Vorpommern: 4.825.200 Übernachtungen, – 13,38 %
4. Niedersachsen: 4.805.661 Übernachtungen, + 4,42 %
5. Baden-Württemberg: 3.758.864 Übernachtungen, – 3,14 %
6. Rheinland-Pfalz: 1.891.179 Übernachtungen, – 29,09 %
7. Nordrhein-Westfalen: 1.715.815 Übernachtungen, – 4,16 %
8. Brandenburg: 1.352.642 Übernachtungen, – 11,59 %
9. Hessen: 969.596 Übernachtungen, – 8,47 %
10. Sachsen: 790.982 Übernachtungen, – 17,88 %
11. Sachsen-Anhalt: 530.919 Übernachtungen, – 17,17 %
12. Thüringen: 490.057 Übernachtungen, – 15,66 %
13. Saarland: 102.419 Übernachtungen, – 21,52 %
14. Bremen: 89.674 Übernachtungen, + 9,98 %
15. Hamburg: 78.951 Übernachtungen, – 3,29 %
16. Berlin: 73.673 Übernachtungen, – 9,35 %
Quelle: Statistisches Bundesamt
2021: 32.937.634 Übernachtungen, – 2,99 %
2020: 33.953.049 Übernachtungen, – 5,04 %
2019: 35.756.382 Übernachtungen, + 3,47 %
2018: 34.557.794 Übernachtungen, + 11,29 %
2017: 31.051.262 Übernachtungen, + 1,86 %
2016: 30.484.844 Übernachtungen, + 4,30 %
2015: 29.216.105 Übernachtungen, + 4,81 %
2014: 27.876.272 Übernachtungen, + 7,23 %