Mit vier Eintragungen in die Welterbeliste zählt Thüringen zu den bedeutenden UNESCO-Bundesländern deutschlandweit. Auf der Wartburg in Eisenach übersetzte Martin Luther das Neue Testament, die Ensembles Klassisches Weimar und Bauhaus in Weimar spannen den Bogen vom Mittelalter zur Moderne, im Nationalpark Hainich darf die Natur noch Natur sein.
Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) lenkt mit ihrer globalen Kampagne „51 UNESCO-Welterbestätten“ das Interesse von potenziellen Deutschlandurlaubern auf das große Erbe an bedeutenden Kulturgütern und einzigartigen Naturlandschaften. Die TTG greift diese Inspiration auf, um neben der Dichte an Natur- und Kulturgütern in Thüringen mit ihrer neuen Kampagne auf das beeindruckende immaterielle Kulturerbe aufmerksam zu machen. Die einprägsamen Bildmotive zeigen auf, dass dieses einige Überraschungen bereithält.
Die Thüringer Kulturerbe-Pärchen der neuen TTG-Kampagne verbinden immaterielles Kulturerbe mit UNESCO-Weltkulturerbe und inspirieren zum Erkunden einzigartiger Kulturgüter, die Thüringen zu etwas ganz Besonderem machen.
Gartenzwerge und Bier
Sie passen beide perfekt nach draußen: der Gartenzwerg liebt den Vorgarten, das Bier schmeckt am besten beim Fest unter freiem Himmel. Ohne sie wäre der deutsche Sommer also nicht halb so gemütlich. Zu entdecken gibt es kleine Thüringer Braumanufakturen und die letzte Gartenzwerge-Manufaktur Deutschlands in Gräfenroda. Die Gnome stehen im Landesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe Thüringen, das traditionelle Handwerk des Bierbrauens im Bundesweiten Verzeichnis.
Friedrich Schiller und der Skat
Nein, Friedrich Schiller hat nicht Skat gespielt – das etablierte sich erst ab 1810 in Altenburg. Aber der Dichter spielte gerne Karten, nächtelang mit Freunden. In Weimar verbrachte er seine letzten Lebensjahre und freundete sich mit Goethe an. Seine wichtigsten Wirkungsstätten jener Zeit gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe Klassisches Weimar. Das Skatspiel selbst steht sowohl im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes als auch im Landesverzeichnis Immaterielles Kulturerbe Thüringen.
Goethe und der Wein
„Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, soll Johann Wolfang von Goethe einmal gesagt haben. Das erste Gläschen genehmigte sich der Poet daher oft schon gegen 10.00 Uhr morgens. Das Thema Weinanbau fand er interessant, kannte die Rebhänge an der Saale – etwa rund um die Dornburger Schlösser – aus eigener Anschauung. Goethe und Wein passen also sehr gut zusammen. Von daher ist es sicherlich kein Zufall, dass rund um seinen Geburtstag Ende August immer das traditionelle Weinfest in der Altstadt von Weimar veranstaltet wird.
Die Weinkultur, die im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes steht, ist ebenso tief in Thüringen verwurzelt, wie der Dichter. Willkommen im UNESCO-Weltkulturerbe Klassisches Weimar und in der (Wein-)Region Saale-Unstrut.
Das Bauhaus und der Blaudruck
Es kam aus Weimar – und eroberte von dort die Welt. Das Staatliche Bauhaus, 1919 in Weimar gegründet, ist die wichtigste Kunstschule im frühen 20. Jahrhundert. Seine Stätten gehören seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Blaudruck wiederum lebt an mehreren Orten in Erfurt weiter – und ist als traditionelle Handwerkstechnik seit 2018 Immaterielles Kulturerbe der UNESCO.