Rechtzeitig vor dem 100. Jahrestag der Eröffnung im Juli ist der Hauptsitz des Tatramuseums in Zakopane rundumerneuert worden. Zwei Jahre haben die Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten an dem Bau gedauert, der 1922 seine ersten Gäste empfing.
Die Ausstellungsräume wurden im Rahmen der Modernisierung ebenso wie der Eingangsbereich komplett neugestaltet. Das Gebäude wurde zudem barrierefrei umgebaut und auch die Fassade sowie das Dach wurden umfassend restauriert. Im Rahmen der Arbeiten wurden auch die Terrassen im Obergeschoss gesichert, Raum für ein Café geschaffen sowie die Kellerräume vertieft, sodass diese künftig als zusätzliche Seminar- und Veranstaltungsräume nutzbar sind.
Das 1889 gegründete Museum zog 1922 in seinen heutigen Hauptsitz. Entworfen wurde das markante Bauwerk seinerzeit von Franciszek Mączyński und Stanisław Witkiewicz. Es ist eines der wenigen gemauerten Beispiele für den Zakopane-Stil, der Witkiewicz berühmt machte. Der Vater des bekannten gleichnamigen Schriftstellers und Universalkünstlers „Witkacy“ hatte die polnische Tatra wie viele andere Angehörige der Krakauer und Warschauer Künstlerbohème in den 1880er Jahren entdeckt und ließ sich 1890 direkt in Zakopane nieder. Dort verband er die traditionelle Holzarchitektur der Bergbewohner der Region Podhale mit Elementen des Jugendstils. Eines seiner schönsten und frühesten Bauwerke vor Ort ist die Willa Koliba. Als eine der elf Filialen des Tatramuseums zeigt sie heute eine Ausstellung zum Zakopane-Stil.
Zur Eröffnung des Gebäudes 1922 erhielt das Museum auch die rund 400 Exponate umfassende Sammlung der bedeutenden, kurz zuvor verstorbenen Ethnografin Maria Dembowska. Sie macht bis heute einen Großteil der ständigen Ausstellung aus. Neben der historisch-ethnografischen gibt es auch eine naturkundliche Sammlung. Beide werden zum Jubiläum im Juli im neuen Gewand eröffnet. Die geologische Sammlung wird mit multimedialen Elementen komplett umgestaltet. Im Dachgeschoss wird es künftig Platz für wechselnde Ausstellungen geben.