Für umgerechnet knapp zehn Millionen Euro wird die Festung Silberberg (Twierdza Srebrna Góra) in den kommenden Jahren saniert. Auf mehreren Kilometern Länge werden Mauern gesichert. Zudem werden archäologische Grabungen durchgeführt, fehlende Gebäudeteile ergänzt und mehr als 3.000 Quadratmeter Räumlichkeiten modernisiert.
Die 1765 bis 1777 erbaute Festung zählte zur damaligen Zeit zu den größten Militärbauten Europas und blieb uneinnehmbar. Die einst zur Grenzsicherung zwischen dem preußischen Schlesien und dem habsburgischen Böhmen errichtete Anlage verlor schon zum Ende des 19. Jahrhunderts an militärischer Bedeutung, wurde aber später zu einer wichtigen Touristenattraktion in Niederschlesien. Nun haben die ersten umfassenden Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten in ihrer Geschichte begonnen.
Bereits seit März 2022 wurden im Bereich der Kavaliersschanze mehr als 365 Tonnen Schutt entfernt. Pflanzenwurzeln und Frostschäden hatten dort 1985 die Zwischendecke bersten lassen. Bis Juli 2023 soll in der renovierten Schanze eine Großleinwand installiert werden, auf der die nachgestellte Entstehungsgeschichte von Europas größter Bergfestung präsentiert wird.
Wiederaufgebaut werden sollen auch alle Brücken über den einstigen Wassergraben sowie die beiden 2006 aus Sicherheitsgründen geschlossenen Torbauten. Derzeit können Interessierte das Festungsmuseum im Rahmen von Kostümführungen oder Sonderveranstaltungen entdecken. Im Zuge der Revitalisierungsarbeiten sollen weitere Ausstellungen zum Bau der Festung und zu historischen Gewerken entstehen. Zudem soll es künftig eine Aktiverlebniszone für Kinder geben. Geplant sind auch ein Hostel mit Platz für 60 Gäste und einem gläsernen Konferenzsaal sowie ein Restaurant.