Polen öffnet weitere touristische Einrichtungen

Polen lädt deutsche Gäste zum „Sommerurlaub mit Abstand“ ein. Nach zuletzt sehr stark gesunkenen Inzidenzzahlen wurden schrittweise die durch Corona bedingten Einschränkungen im Land gelockert. So sind neben Hotels und Campingplätzen auch Restaurants und Museen wieder geöffnet. Auch größere Veranstaltungen dürfen wieder stattfinden. Bereits Ende Mai hatte das Robert-Koch-Institut das Land von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Seitdem ist die Testpflicht bei der Rückkehr weitestgehend entfallen.
Bereits seit Anfang Mai konnten Hotels und Campingplätze in Polen schrittweise ihren Betrieb wiederaufnehmen. Rafał Szlachta, Präsident der Polnischen Tourismusorganisation, freut sich auf deutsche Gäste und verspricht ihnen ein „unvergessliches, aber auch ein sicheres Erlebnis”. Er verweist darauf, dass man die Empfehlungen nationaler und internationaler Organisationen im Bereich von Hygiene- und Abstandsregeln Ernst nehme. Neben dem Besuch von historischen Städten wie Warszawa (Warschau) oder Kraków (Krakau) empfiehlt er Gästen, „die Schönheit der polnischen Natur zu entdecken und zu genießen.“
Polens Ferienzentren bereiteten sich auf den Start der Sommersaison vor. Allen voran die Ostsee-Region, wo die Seebäder bereits im vergangenen Sommer nach Monaten des Lockdowns einen Boom erlebten. Neben vielen Gästen aus dem Inland wählten damals auch viele deutsche Besucher bekannte Seebäder wie Kołobrzeg (Kolberg), Sopot (Zoppot) oder Mielno (Großmöllen), aber auch kleinere Badeorte als Ziel für einen nahegelegenen und sicheren Urlaub. Die Gastgeber freuen sich, dass dank anhaltend guter Entwicklung des Infektionsgeschehens statt bisher erlaubten 50 Prozent jetzt wieder 75 Prozent der Betten belegt werden dürfen. Regionale Tourismusorganisationen in Westpommern und Pommern werben zudem verstärkt mit Angeboten im Hinterland und reagieren so auf den Trend zu mehr Aktivitäten in ländlichen Regionen und in der Natur.

Im Seebad Sopot beginnen die Feiern zum 120. Stadtgeburtstag. Am 8. Oktober 1901 verlieh Kaiser Wilhelm II. der Landgemeinde die Stadtrechte. Zu den Highlights im Festkalender gehören Sonderkonzerte der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot. Der renommierte Klangkörper lädt darüber hinaus vom 25. bis 31. Juli zum 11. Sopot Classic Festival ein. Eine Reihe von Sonderausstellungen zeigt das Sopot Museum, das 2021 sein 20-jähriges Bestehen feiert. Den Auftakt macht eine Fotoschau mit Bildern von John Faltin. Der 1846 in Danzig geborene Buchhalter gilt als der „erste Fotograf“ von Sopot, der den schnellen Wandel des beschaulichen Kurortes zum mondänen Seebad dokumentierte.

Beliebt bei Aktivtouristen sind die Gebirgsregionen im Süden. Im Tatra-Nationalpark hat die Verwaltung unlängst auf den Trend zu mehr Reisen per Wohnmobil und Wohnwagen reagiert und einen neuen Stellplatz mit Wasser-, Stromanschluss und Müllentsorgung auf der Lichtung Polana Rogoźniczańska bei Kościelisko errichtet. Gute Möglichkeiten für Aktivurlauber mit eigener rollender Unterkunft gibt es auch im Nationalpark Babia Góra, etwa in Zubrzyca Górna. In dem südlich von Kraków (Krakau) gelegenen Großschutzgebiet wurde kürzlich die „Perć Akademików“ wieder freigegeben. Der nur rund 2,5 km lange „Akademikerpfad“ gilt als schwierigste Trasse der Saybuscher Beskiden. Der teils mit Seilen und Klammern ausgestatte Kletterpfad führt auf den Diabłak, den mit 1.725 Meter höchsten Berg des Babia Góra-Massivs. Auf 1.540 Metern müssen Wagemutige die schwierigste Stelle überwinden. Der „Czarny Dziób“ (Schwarze Schnabel) ist eine neun Meter hohe und nahezu senkrechte Felswand.

Skywalk in Świeradów Zdrój
Neuer Skywalk in Świeradów Zdrój. Bild: © visitskywalk.today

Nicht ganz so hoch gelegen eröffnete vor kurzem Polens höchster Aussichtsturm in der freien Natur. Der 65 Meter hohe Sky Walk im niederschlesischen Kurort Świeradów Zdrój (Bad Flinsberg) liegt mitten im Wald im polnisch-tschechischen Isergebirge. Sein hölzerner Aufgang schlängelt sich auf mehr als 800 Metern Länge rund um die Mittelachse des Bauwerks. Hoch über den Baumwipfeln eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick über das Iser- und Riesengebirge. Besonders Wagemutige erwartet auf dem Turm eine gläserne Plattform, die beim Betreten das Gefühl vermittelt, in der Luft zu schweben. Zusätzlichen Spaß verspricht die 105 Meter lange Rutsche, mit der es wieder nach unten geht.
Traditionell locken im Sommer auch die großen Städte mit Festivals und mit Stadtstränden. So plant die Odermetropole Wrocław (Breslau) am 16. und 17. Juli das WroSound. An beiden Tagen können Besucher Elektronik und Rap aus Polen und Europa erleben. In Warschau wird unter anderem der weltbekannte Saxofonist Branford Marsalis bei den Summer Jazz Days erwartet, die vom 5. bis 11. Juli im Klub Stodoła stattfinden. Eine der schönsten städtischen Open-Air-Veranstaltungen ist der Carnaval Sztukmistrów im südpolnischen Lublin. Das Festival der Straßenzauberer und -künstler mit Teilnehmern aus der ganzen Welt wird vom 22. bis 25. Juli stattfinden. Die Mehrzahl der Aktionen in der Altstadt sowie auf dem plac Litewski und der Błonia-Wiese unter dem Königsschloss können Besucher kostenfrei genießen.

In Szczecin (Stettin) sollte vom 31. Juli bis 3. August beim Finale der Tall Ships‘ Races die Einfahrt der Großsegler gefeiert werden. Die Ostsee-Regatta musste abgesagt werden, aber Stettin schuf mit dem Segler-Festival „Żagle.2021“ kurzerhand eine Ersatzveranstaltung. Besucher können in der Zeit neben eindrucksvollen Segelschiffen auch ein ambitioniertes kulinarisches und künstlerisches Programm erwarten.
Auch Polens größtes Umsonst-und-Draußen-Festival, das „Pol’and Rock“, wird in diesem Jahr wieder stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie haben sich die Veranstalter um Festivalgründer Jurek Owsiak aber für eine Verlegung der früheren „Haltestelle Woodstock“ entschieden. Das Festival wird nun vom 29. bis 31. Juli auf dem Flugplatz von Makowice (Mackfitz), rund 90 Kilometer nordöstlich von Szczecin (Stettin), stattfinden. Erwartet werden Bands aus Polen und dem Ausland. In der Vergangenheit spielten Größen wie New Model Army, Judas Priest oder The Boss Hoss.
Für Gäste aus Deutschland wie aus anderen Ländern des Schengen-Raums gilt noch die Pflicht, bei der Einreise nach Polen einen negativen Coronatest (auch Schnelltest) in englischer oder polnischer Sprache vorzuweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Die Regelung gilt zunächst noch bis Ende Juni. Vollständig Geimpfte und Genesene sind davon nicht betroffen. Bei der Rückreise nach Deutschland gibt es eine Testpflicht nur noch für Fluggäste, sofern diese noch nicht vollständig geimpft oder genesen sind. Auf dem Landweg ist ein Test nicht erforderlich.

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