Kaum ein anderes Gebäude steht so symbolisch für die einstige Hansestadt Gdańsk (Danzig), wie das Krantor. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde es bis 1959 originalgetreu wiederaufgebaut. Nun wird das mächtige Backsteinbauwerk mit dem markanten Holzaufbau restauriert. Die umgerechnet rund 3,8 Millionen Euro teuren Arbeiten an der heutigen Filiale des Danziger Meeresmuseums sollen im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.
Bis dahin müssen Besucher beim Fotografieren mit einer eingerüsteten Sehenswürdigkeit rechnen. Doch während im Außenbereich nur notwendige Instandhaltungsmaßnahmen stattfinden, werden die Innenräume komplett saniert. Dort werden sämtliche Installationen neu gelegt, der Kranaufbau wird konserviert und auch die Gestalt der Räume verändert. Danach wird dort eine gänzlich erneuerte Ausstellung über die goldenen Jahre des Danziger Hafens und die weltumspannenden Kontakte der Kaufleute informieren.
Das Krantor ist eines von acht erhaltenen historischen Toren der Rechtsstadt am Ufer der Mottlau, die im Mittelalter als Hafen diente. Das auf Polnisch Brama Żuraw genannte Bauwerk diente damals auch zum Be- und Entladen von Schiffen. Auf sechs Etagen gab es dafür zwei Tretradpaare, die von Gefangenen durch deren Muskelkraft angetrieben wurden.