Nach der digitalen Ausgabe im Vorjahr kehrt das beliebte Mittelalterfestival auf Gotland (Medeltidsveckan) diesen Sommer im physischen Format zurück: Vom 8. bis 15. August steht in Visby alles im Zeichen der geheimnisvollen Epoche. Das Programm und die Veranstaltungsorte sind so gestaltet, dass sich das Publikum nicht zu sehr drängt: In mehreren abgegrenzten Bereichen – sogenannten „Mittelalterinseln“ (Medeltidsöar) – können jeweils kleine Zuschauergruppen an Vorstellungen, Konzerten, Vorlesungen und Workshops teilnehmen. Außerdem gibt es einen in drei Zonen eingeteilten Mittelaltermarkt. Eine spannende Neuheit in diesem Jahr ist der zeitgenössische Zirkus „Mythos“: Die 70-minütige Vorstellung erzählt die Geschichte eines herrschsüchtigen Königs, der die Stadt Visby in Brand setzt, um an einen legendären Schatz zu kommen. Ritter, mystische Wesen und ganz normale Gotländer schließen sich zusammen, um ihm zuvorzukommen und die Edelsteine zu finden. An zwei Tagen wird die Show um ein Ritterspiel zu Pferd ergänzt. Um die Logistik und Ticketkontrollen zu erleichtern, wurde ein einheitlicher Festivalpass (Medeltidspasset) eingeführt, der am Eingang zu allen Zonen vorgezeigt werden muss. Er ist für einzelne Tage (ca. 9 Euro für Erwachsene) sowie für die ganze Woche erhältlich (ca. 50 Euro).
Während der Hochsaison reiten auf der Insel Gotland auch dieses Jahr wieder die, im Volksmund genannten, „Covid-Ritter“ der Reitergesellschaft Torneamentum an viel besuchten Orten umher, um Besucher effektvoll und mit einer Prise Humor ans Abstandhalten zu erinnern. Denn auch vor und nach der Mittelalterwoche ist die Ostseeinsel ein beliebtes Urlaubsziel: Im Sommer verzehnfacht sich die Einwohnerzahl – von rund 60.000 auf ungefähr 600.000! Die meisten Urlauber kommen mit der Fähre von Nynäshamn bei Stockholm oder aus Småland (Oskarshamn und Västervik). Ende August startet außerdem die neue Fährlinie “Hansalinjen”, die von Nynäshamn nach Gotland und weiter nach Rostock fährt. Die gesamte Strecke soll 18 Stunden dauern und pro Richtung dreimal wöchentlich bedient werden.