Keine Schließzeiten, keine Warteschlangen, kein Eintritt: Seit 7. Juni ist die Ausstellung „Swedish Design Movement – Leading the way“ virtuell und jederzeit zu sehen. Die Premiere fiel passenderweise in die Mailänder Designwoche, die nach zweifacher coronabedingter Verschiebung dieses Jahr Anfang Juni stattfand. Doch während die dortigen Aussteller ihre Möbel und Pavillons längst wieder abgebaut und eingepackt haben, steht die hyperrealistische Schau über zukunftsweisende Projekte aus Schweden Interessierten noch mindestens ein Jahr lang zur Verfügung – und zwar gratis und in englischer Sprache. Die treibenden Kräfte hinter der Ausstellung sind die schwedische Vereinigung für Design (Svensk Form) und das Schwedische Institut, zusammen mit mehreren namhaften, nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen in den Bereichen Möbeldesign, Mode und Architektur. Gezeigt werden aussagekräftige 3D-Modelle von Möbeln und Bauten, erläuternde Videos und exklusive Interviews. Zusätzlich laufen im virtuellen Kino inspirierende Geschichten.
Die Ausstellung lässt ihre Besucher an Prozessen und Technologien teilhaben, die zu einer nachhaltigen Produktion und einem umweltschonenden Konsumverhalten in der Gesellschaft beitragen. Als Ausstellungsraum dient eine digitale Kopie des multifunktionalen Kulturhauses Sara im nordschwedischen Skellefteå, das als eines der höchsten Holzgebäude der Welt international bekannt geworden ist. Es wurde vom renommierten Büro White Arkitekter entworfen, das sich in Sachen zukunftsweisendem Holzbau längst einen Namen gemacht hat. Die „Besucher“ der Ausstellung erwartet also nicht nur ein informativer Rundgang durch aktuelle Designtrends, sondern auch ein seltener Blick ins Innere dieses architektonischen Meisterwerks, das erst vor einem knappen Jahr eingeweiht wurde. Die Ausstellung wird im Rahmen der Initiative Swedish Design Movement durchgeführt, die im Auftrag der schwedischen Regierung daran arbeitet, das Land in der internationalen Designszene sichtbar zu machen. Die zuständige Projektleiterin Jenny Bergström vom Schwedischen Institut sagt: „Design spielt eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft, und schwedische Designer und Unternehmen treiben diese Entwicklung voran.“ Auch in anderen Bereichen profiliert sich die Stadt Skellefteå als „Green Hub“ im hohen Norden. So hat dort erst im Januar Northvolts (und Europas erste) Mega-Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien die Produktion der umweltfreundlichsten Batterie der Welt aufgenommen – eine gewaltige Investition, die die ganze dünn besiedelte Region beflügelt und den Wandel hin zur Nachhaltigkeit vorwärts bringt. Und die Abteilung für Holzwissenschaft und -technik am Campus Skellefteå gilt als bestes Institut seiner Art in Europa. Es bringt Erkenntnisse und Projekte hervor, die die Entwicklung von Skellefteå und der Region zu einer führenden Position im Holzbau vorantreiben.