Als der katalanische Architekt Lluís Domènech i Montaner das Restaurant Castell dels Tres Dragons für die Weltausstellung von 1888 fertigstellte, überzeugte er auf ganzer Linien mit einem neuen Stil, der durch die Mischung von klassischen, historisierenden und traditionellen Formen mit dem Kolorismus und der dekorativen Symbolik des Gebäudes gekennzeichnet war.
In seiner Eigenschaft als Humanist, Historiker, Lehrer, Politiker und Architekt vollendete er den modernistischen Stil auf der Grundlage einer modernen Architektur mit katalanischem Charakter. Er gilt als Meister und Förderer des Modernismus, wobei er auch eine innovative Sprache, die auf der Integration aller Künste beruht, entwickelte.
Domènech i Montaner verstand es, den raffinierten Modernista-Geschmack der geschwungenen Linien, der pflanzlichen Verzierungen und des hohen symbolischen Gehalts mit funktionalen und modernen formalen Strukturen zu verbinden, die immer leichter und rationeller wurden. Dies ist erkennbar in den von ihm geschaffenen privaten Wohnhäusern wie der Casa Lleó Morera, Casa Fuster, Casa Thomas und dem Palau Montaner, aber auch in seinen bekanntesten öffentlichen Gebäuden, dem Palau de la Música Catalana oder dem wunderbaren Ensemble des Sant Pau Recinte Modernista. Letztere wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Feierlichkeiten zum 100. Todesjahr von Luís Domenèch i Montaner werden von der Stiftung Lluís Domènech i Montaner, dem Studienzentrum Lluís Domènech i Montaner, den Gemeinden Barcelona, Reus und Canet de Mar sowie der Generalitat de Catalunya organisiert. Im Hospital Sant Pau finden die folgenden Aktivitäten statt:
Präsentation der Dokumentensammlung Luís Domènlech i Montaner:
Diese Sammlung, die aus 369 Büchern und 67 Aktenordnern besteht, wird eigens in einem Raum des Historischen Archivs ausgestellt.
Ausstellung ‚Die Pläne von Domènech i Montaner vor Ort‘
Das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau ist das einzige Beispiel für ein modernistisches Gebäude, bei dem die gesamte Dokumentation zu seiner Errichtung erhalten geblieben ist. Eine ständige Ausstellung mit hochwertigen Kopien der von Domènech i Montaner angefertigten Pläne von allen Räumen, die in der Stätte der Moderne besichtigt werden können, gibt davon Zeugnis.
Ausstellung „Die geschichtsträchtigen Mosaike des Verwaltungspavillons“
Diese Ausstellung gibt dem Besucher die Möglichkeit, die Mosaike zu bewundern, die die Fassaden des Verwaltungspavillons schmücken, mit Details und Erläuterungen zum Schaffensprozess ihrer Entstehung, den dargestellten historischen Momenten und den Künstlern, die sie ausgeführt haben.
Ausstellung „Die von Domènech i Montaner studierte Krankenhausarchitektur“
In dieser Ausstellung werden Pläne und Details einiger der mehr als 240 Krankenhäuser aus der ganzen Welt gezeigt, die Domènech i Montaner für den Entwurf der Krankenhäuser von Santa Creu und Sant Pau zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Modell dienten.
Konzerte zu Ehren von Lluís Domènech i Montaner
Im Laufe des Jahres werden mehrere Konzerte zu Ehren von Lluís Domènech i Montaner stattfinden: ein Konzert im Rahmen des Festivals LIFE Victoria, das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Victoria de los Ángeles organisiert wird; ein Konzert im Rahmen des Festivals Barcelona, das in Zusammenarbeit mit der Stiftung Barcelona organisiert wird, und ein Open Air Konzert der Stadtkapelle Barcelona.
Zyklus der ‚Dialoge mit Lluís Domènech‘
Zyklus von drei „à deux“-Gesprächen mit Lluís Domènech Girbau, die sich an die breite Öffentlichkeit richten. Sie werden organisiert mit der Stiftung Lluís Domènech i Montaner.
– Avinguda Gaudí, ein zu lösendes Rätsel. Gespräch mit Lluís Domènech Amadó und Joan Busquets, Architekten.
– Die Kohleskizzen von Ramón Casas. Gespräch mit Cristina Mendoza, Spezialistin für das Werk von Casas.
– Die Konservierung des Werks von Domènech i Montaner. Gespräch mit Andreu Carrascal, Marta Grassot und Miquel Terreu, den Leitern der Archive von COAC, Orfeó Català und Sant Pau.
Vortragsreihe „Domènech, Katalonien, Europa“
Zyklus von fünf Konferenzen mit spezialisierten Rednern von internationalem Rang. Organisiert mit der Stiftung Lluís Domènech i Montaner.
– Domènech und die Ursprünge Kataloniens. Josep M. Salrach (Professor für mittelalterliche Geschichte, UPF).
– Domènech, zwischen Klassizismus und Barock. Maria Garganté (Kunsthistorikerin, UAB) und Raül Garrigasait (Philologe und Herausgeber, Bernat Metge Stiftung).
– Domènech, vom Positivismus zum Pessimismus. Mita Casacuberta (Historikerin und Philologin, UdG).
– Domènech, der Politiker. Borja de Riquer (Historiker, Präsident der Akademie de las Bellas Letras).
– Domènech, der Eklektiker und Avantgardist. Hans Ibelings (Architekturhistoriker, Universität von Toronto).