Amerikas erstes Nationalmuseum – das Arts and Industries Building in Washington, DC – ist nach fast zwei Jahrzehnten erstmals wieder zugänglich. Mit der Ausstellung FUTURES präsentieren sich die historischen Hallen im „Palast der Wunder“ ab 20. November 2021 der Öffentlichkeit und laden Visionäre, Träumer und Zeitreisende dazu ein, das Raum-Zeit-Kontinuum zu erforschen. Zugleich wird das 175-jährige Bestehen des Smithsonian auf spektakulär visionäre Art gefeiert.
Auf 3.000 Quadratmetern präsentiert FUTURES Kunstinstallationen, Prototypen, interaktive Objekte, Experimente und kuriose Erfindungen. Von den 150 ausgestellten „Artefakten der Zukunft“ sind viele zum ersten Mal öffentlich zu sehen. So zum Beispiel ein Raumsegel der Planetary Society für die Reise ins All, die erste kontrollierte Kernfusionsmaschine der Welt oder ein Loon-Internetballon, der entlegene Gebiete mit Internetzugang versorgen soll. FUTURES wird auch eine Reihe neuer Kunstaufträge und Technologiekonzepte vorstellen. Jedes Projekt bietet Besuchern die Chance, Trends kennenzulernen, die die Welt verändern – von Kunst, die auf intelligenter Technologie basiert, über neue Stadtgestaltungen bis zu hyperschnellen Reisen und Flugtaxis.
Vier Zukunftsszenarien in vier Hallen
Die Ausstellung erstreckt sich über die vier Hallen des Arts and Industries Buildings und gliedert sich in die Bereiche „Past Futures“, „Futures that Inspire“, „Futures that Unite“ und „Futures that Work“. Die Designs der Ausstellungssektionen greifen das jeweilige Thema auf und experimentieren mit nachhaltigen, unkonventionellen Materialien wie Ziegeln aus Pilzmyzel, Solarzellen, recycelten Kunststoffen und Metallen. Zu bestaunen gibt es etwa ein Alexander-Graham-Bell-Telefon, ein Videospiel, das mit den Augen gesteuert wird, einen Covid-freundlichen Hilfsroboter, der die Einsamkeit reduziert, oder auch eine funktionstüchtige Anlage, die Flüssigkeit aus der Luft gewinnt. Die deutsche Lebensmitteldesignerin Alexandra Genis sowie die deutschen Medienkünstler Tamiko Thiel und Kollege haben mit ihren Kunstwerken „Atoma Spice Clusters“ sowie „ReWildAR“ ebenfalls Beiträge geleistet.
Appell ans Publikum: Erwartet das Unerwartete
Das Museumserlebnis nach dem Konzept des Architekten David Rockwell fordert Teilnehmer dazu auf, groß zu träumen und in unterschiedlichste Zukunftsszenarien einzutauchen. Zu diesem Zweck erzählt es Geschichten von Visionären, die an einer gerechteren, friedlicheren und nachhaltigeren Welt arbeiten und lässt auch jene zu Wort kommen, die bei der Zukunftsgestaltung keine Stimme hatten. Besucher erfahren so, wie vergangene Visionen die heutige Situation geprägt haben, und können sich ihre eigene Version der Zukunft vorstellen. FUTURES ist noch bis zum 6. Juli 2022 zu sehen. Workshops, Performances und Abendveranstaltungen begleiten die Ausstellung. Der Eintritt ist wie in allen Smithsonian Museen kostenfrei. Mehr Informationen gibt es unter www.aib.si.edu.
Über 175 Jahre Smithsonian Institution
Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres hebt FUTURES die historische Rolle der Smithsonian Institution als Motor der Zukunft hervor: Seit 1846 hat der Auftrag des Smithsonian zur „Vermehrung und Verbreitung von Wissen“ zu bemerkenswerten Fortschritten geführt – zur Erforschung der Anfänge des Universums, zur Rettung gefährdeter Arten, zur Bewahrung der vielfältigen menschlichen Kultur und zur Vermittlung neuer digitaler Lernmethoden.