Drei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten für den neuen Flugsteig am Terminal 1 des Münchner Airports sind die Rohbauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Der Zeitplan für die weiteren Baumaßnahmen bis zur Fertigstellung der neuen Terminalbereiche wird vor dem Hintergrund der massiven Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den weltweiten Luftverkehr und der daraus resultierenden Verkehrsrückgänge am Münchner Flughafen gestreckt. Eine Inbetriebnahme des neuen Flugsteigs wird nach jetzigem Stand frühestens Ende 2025 erfolgen. Mit der Verlängerung der Bauzeit und den enormen Kostensteigerungen in der Bauwirtschaft ist auch eine Erhöhung des Investitionsvolumens verbunden. Nach aktuellen Schätzungen wird die Flughafen München GmbH insgesamt über 600 Millionen Euro für das Projekt aufwenden.
Der neue Flugsteig wurde als rechtwinkelige Erweiterung des bestehenden Passagiergebäudes konzipiert und ragt auf Höhe der Terminalbereiche A und B rund 320 Meter in das westliche Vorfeld des Flughafens. Das Gesamtkonzept für den Ausbau sieht einen in drei Ebenen gegliederten Baukörper vor, der aus einem an das bestehende Terminal 1 angrenzenden Kerngebäude und einem Pier besteht. Hier können je nach Größe der Maschinen insgesamt bis zu zwölf Flugzeuge positioniert werden. Die Gesamtfläche der Erweiterung inklusive der Umbauten in der heutigen Ankunft im Modul B beträgt rund 95.000 Quadratmeter.
Aktuell werden die Stahlbauarbeiten an den sechs Kopfbauwerken der späteren Fluggastbrücken und weitere Baumaßnahmen an der Fassade durchgeführt. Auch die bereits begonnenen Dachdeckerarbeiten sollen – wenn es die Witterung erlaubt – in Kürze fortgesetzt werden. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 sollen sämtliche Arbeiten an Dach und Fassade des neuen Flugsteigs beendet werden. Die Montage der vier Brücken, die den Neubau mit dem bestehenden Terminalgebäude verbinden werden, ist für den Sommer dieses Jahres vorgesehen. Die weiteren Anpassungsmaßnahmen, die der neue Flugsteig auf dem westlichen Vorfeld erforderlich macht, laufen planmäßig. Die nächsten Schritte für die im Zusammenhang mit dem Innenausbau erforderlichen Vergaben werden noch im April eingeleitet.
Mit den umfassenden Baumaßnahmen im und am Terminal 1 wird die Infrastruktur für den Non-Schengenverkehr an die gestiegenen Anforderungen angepasst. Ziel dieser Modernisierung ist neben der Bewältigung des nach der Corona-Pandemie wieder ansteigenden Passagieraufkommens eine deutliche Erhöhung der Aufenthalts- und Servicequalität. Mit dem neuen Flugsteig stehen den Passagieren dann unter anderem zentralisierte Sicherheits- und Passkontrollen, hochwertige Retail- und Gastronomieeinheiten sowie zusätzliche Lounges zur Verfügung.