Rund 1,8 Millionen Reisende haben am Osterwochenende zwischen Gründonnerstag und Ostermontag die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn (DB) genutzt. Das waren etwa 20 Prozent mehr als zu Ostern 2019. Die durchschnittliche Auslastung der ICE- und IC-Züge lag bei rund 54 Prozent. Damit hat die Deutsche Bahn erstmals bei Fahrgastzahlen und Auslastung wieder ein Niveau erreicht, das vor Ausbruch der Corona-Pandemie üblich war. Mit 50 Sonderzügen hatte die DB das Sitzplatzangebot über Ostern nochmals erhöht. Die zusätzlichen Züge kamen vor allem zwischen Berlin und München sowie Berlin und Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Auf diesen Verbindungen war die Nachfrage besonders hoch. Der reisestärkste Tag im Bahn-Fernverkehr war der Ostermontag.
Da die Bauarbeiten im Schienennetz über Ostern ohne Unterbrechung weitergingen, mussten Reisende zum Teil längere Fahrtzeiten und zusätzliche Umstiege in Kauf nehmen. Die DB verteilt die Baustellen auf das gesamte Jahr. Das Baupensum ist so hoch, dass reisestarke Zeiten wie Ostern nicht ausgespart werden können, zumal im Umfeld dieser Tage auch weniger Berufspendler:innen unterwegs sind. Die DB investiert gemeinsam mit Bund und Ländern in diesem Jahr die Rekordsumme von 13,6 Milliarden Euro in die Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur.
Bereits im März hatte die DB eine erste Bau-Spitze verzeichnet. Noch nie zuvor war an so vielen Stellen im Schienennetz gleichzeitig gebaut worden. Die besonders hohe Zahl der Baustellen in diesem Frühjahr bei gleichzeitig stark steigenden Reisendenzahlen nach den Corona-Lockerungen hatte in den vergangenen Wochen auch spürbare Auswirkungen auf die Pünktlichkeit im Fernverkehr. Im März lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr daher mit 71,1 Prozent niedriger als im Vormonat. Im Februar waren es 76,0 Prozent. Ein weiterer Grund für den Rückgang war die deutliche Zunahme von Zugfahrten, auch im Güterverkehr. Im März waren insgesamt rund zehn Prozent mehr Züge auf dem deutschen Schienennetz unterwegs. Mehr Züge bei gleichbleibender Netz-Kapazität bedeuten noch mehr Belastung für die ohnehin bestehenden Engpässe auf der Schiene. Verspätungen verursachten in den vergangenen Wochen darüber hinaus Grenzkontrollen im internationalen Fernverkehr aus Polen, Tschechien und Österreich.