Rund vier Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe sind Teile des Ahrtals wieder an den Bahnverkehr angeschlossen. Der erste Streckenabschnitt der stark zerstörten Ahrtalbahn ist seit heute in Betrieb: Zwei Mal pro Stunde und Richtung fahren die Züge wieder zwischen Remagen und Ahrweiler. Die Wassermassen hatten die über 110 Jahre alte Ahrtalbahn auf vielen Streckenabschnitten geradezu weggeschwemmt. Besonders betroffen war unter anderem Heimersheim: Hier trug das Wasser den kompletten Bahnsteig davon, zerstörte den Bahndamm auf 1,5 Kilometer Länge und riss mehr als 1,2 Kilometer Gleise aus ihrer Lage. Für den Wiederaufbau der zerstörten Gleise mussten die Fachkräfte der Deutschen Bahn (DB) und Spezialfirmen Tonnen angeschwemmten Schuttes entfernen. Anschließend haben sie Gleise, Bahndämme und Technik repariert und teilweise neu gebaut.
Für die Instandsetzung des Streckenabschnitts zwischen Remagen und Ahrweiler hat die DB insgesamt 4.200 Tonnen Kies sowie 7.800 Tonnen Schotter verbaut. Zudem mussten fünf Kilometer Kabel, ein Kilometer Schiene, 1.500 Schwellen sowie zwei Bahnübergänge erneuert werden. Zunächst fahren die Züge allerdings nur auf einem Gleis – die Reparatur des zweiten Gleises wird noch weitere Zeit in Anspruch nehmen. Zudem muss der Haltepunkt Heimersheim zunächst noch entfallen.
Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember wird der nächste Streckenabschnitt der Ahrtalbahn in Betrieb gehen: Dann nimmt die DB auch wieder den Verkehr zwischen Ahrweiler und Walporzheim auf.
Die Arbeiten auf der restlichen Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück werden noch deutlich länger andauern. Hier sind die Schäden besonders schwerwiegend: Unter anderem muss die DB acht Brücken und nahezu alle Stützbauwerke ersetzen und neue Schienen verlegen. Hinzu kommt die Instandsetzung von sieben Bahnübergängen und der zerstörten Stellwerke in Dernau und Kreuzberg. Das im Bau befindliche elektronische Stellwerk der Ahrtalbahn wird von Grund auf neu konzipiert. Parallel laufen erste Planungen für die Rundum-Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur und eine mögliche Elektrifizierung. Konkrete Prognosen zur Wiederinbetriebnahme sind hier ebenso wie für die Strecken Euskirchen–Bad Münstereifel (Erfttalbahn) sowie Rheinbach–Euskirchen (Teilstrecke der Voreifelbahn) derzeit noch nicht möglich.