Die Deutsche Bahn (DB) verschärft nochmals ihre Regularien zur Überwachung von Betonschwellen. Erkenntnisse aus den jüngsten Inspektionen und Untersuchungen nimmt die DB zum Anlass, um die bereits hohen Standards der bestehenden Inspektions- und Instandhaltungsprozesse auszuweiten: Demnach gelten künftig strengere Kriterien zur Klassifizierung schadhafter Schwellen mit einem bestimmten Zuschlagstoff.
Insgesamt überprüft die DB nach diesen Maßgaben rund 180.000 Schwellen bundesweit. Sollten die Expert:innen Auffälligkeiten entdecken, wird die DB umgehend reagieren und die Schwellen schnellstmöglich austauschen. Bis dahin kann es zu Langsamfahrstellen oder Streckensperrungen kommen. Hierfür bittet die DB vorab alle Kund:innen um Entschuldigung. Den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen ersetzt die DB den tatsächlich eingetretenen Schaden, der im Zusammenhang mit den Schwelleninspektionen und den daraus resultierenden Maßnahmen entsteht. Die bisherigen Regelungen gelten unverändert auch für die aktuelle Ausweitung des Programms.
Nach ersten Erkenntnissen aus dem Zugunglück in Burgrain ist nicht auszuschließen, dass defekte Schwellen mitursächlich für den Unfall gewesen sein könnten. Auch wenn die Ermittlungen der Unfallursache noch nicht abgeschlossen sind, hat sich die DB entschieden, rein vorsorglich zahlreiche Schwellen in ihrem Netz zu überprüfen. Ergänzend zu der internen Aufarbeitung hat die DB eine externe Anwaltskanzlei mit einer unabhängigen Untersuchung beauftragt. Die DB kooperiert selbstverständlich auch weiterhin vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden.